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Ernest Cline – Ready Player One

ErnestCline-ReadyPlayerOne

2044. Mit der Welt ist es bergab gegangen. Kriege, Klimakatastrophen, Hungersnöte, es herrscht Armut und der Waise Wade lebt bei seiner wenig fürsorglichen Tante in einem Wohnwagen-Stapel (sic!). Er verbringt jede Minute die er kann in der OASIS, eine riesige virtuelle Welt, die nicht nur Spielfläche, sondern auch Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte – Wade besucht eine virtuelle Schule und steht kurz vor dem Abschluss – ist.

Wie viele andere ist Parzival – Wades virtuelles Alter-Ego – davon besessen das in der OASIS versteckte „Easter Egg“ zu finden. Dieses wurde von James Halliday – der Entwickler der OASIS – tief im Code versteckt. Als Halliday starb gab er bekannt, dass wer auch immer sein dreiteiliges Rätsel zuerst löst, der alleinige Erbei seines Multimilliarden-Nachlasses sein soll. 5 Jahre ist das nun her. Viele haben die Suche mittlerweile aufgegeben, aber einige Gunters (Egg-Hunters) sowie die Oology Division des skrupellosen IT Konzerns Innovative Online Industries bleiben hartnäckig.

Alles ändert sich, als Parzival eines Tages als erster den ersten Teil des Rätsels knackt und den Bronze-Schlüssel findet. Ab dem Zeitpunkt bleibt nichts beim Alten und ein verbitterter Kampf um Leben und Tod (virtuell wie real live) entbricht …

Ready Player One fesselt von der ersten Sekunde an. Nur zu leicht kann man dem Endzeit-Szenario von einer durch Menschenhand zerstörten Erde und den Virtual-Reality-süchtigen Überlebenden glauben schenken. Das Abenteuer ist insbesondere so gut greifbar, weil die Rätsel – und damit das komplette Abenteuer – sich um die Kindheitserinnungen des in den 1980-Jahren aufgewachsenen Nerds Halliday drehen. Jede Erwähnung von Computerspielen / Filmen / Musik, die man selbst gespielt/gesehen/gehört hat lässt das Geek-Herz höher schlagen.

Suzanne Collins – The Hunger Games

SuzanneCollins_HungerGames

Katniss Everdeen lebt im Amerika einer distopischen Zukunft. Die Gesellschaft ist in Bezirke geteilt, die jeweils für die Produktion bestimmter Güter zuständig sind (Katniss Bezirk, District 12, ist für Bergbau verantwortlich). Sie alle dienen hauptsächlich dem Erhalt der Hauptstadt, die in Luxus lebt und die Bezirke unterdrückt.

Als besondere Grausamkeit, die an einen missglückten Aufstand vor 74 Jahren erinnern soll, werden jedes Jahr aus allen 12 Bezirken je ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren ausgewält, die in aufwändig gestaltete Arenen gesteckt werden, um dort so lange zu kämpfen, bis nur noch eineR übrigbleibt – die Hunger Games.

Die Geschichte startet bei der Auslosung zu den diesjährigen Hunger Games. Als der Name Katniss‘ zwölfjähriger Schwesters fällt, überlegt sie nicht lange und meldet sich freiwillig an ihrer Stelle. Von da an geht es Schlag auf Schlag. Katniss wird in einen Zug gesteckt und in öffentlichen Spektakeln zur Schau gestellt. Das alles gehört zur Show, die schließlich in der tödlichen Arena ihren Höhepunkt hat.

Catching Fire
Teil zwei der Trilogie setzt dort an, wo Teil eins aufhörte (SPOILER ALERT!). Katniss trickste die Spielmacher der letzten Hunger Games aus und sicherte so, dass sowohl sie als auch ihr Bezirks-Mitstreiter überlebten und siegte. Präsident Snow ist davon alles andere als entzückt. Es war ein Zeichen von Ungehorsam, das mit Erfolg gekrönt wurde und in manchen Bezirken Unruhe verursachte. Er stattet Katniss persönlich einen Besuch ab, um zu verdeutlichen, dass sie besser ab sofort nach seinen Vorstellungen handelt – im Wohle der Sicherheit ihrer Familie.

Ist diese Situation nicht schon bedrückend genug, so wird bei der Ankündigung der nächsten Hunger Games angekündigt, dass als besondere Regel dieses Jahr aus dem Pool der Hung Games GewinnerInnen gelost wird. Als einzige weibliche Gewinnerin von District 12 muss Katniss also nochmal in die Arena.

Mocking Jay
Die Ereignisse in und im die letzten Hunger Games hatten als Auswirkung, dass nun ein guter Teil – Tendenz steigend – der Bezirke in offenem Aufstand gegen die Hauptstand stehen. District 12 gibt es nicht mehr, die Überlebenden sowie Katniss und einige andere Games Teilnehmer sind im zerstört geglaubten 13. Bezirk und planen mit der dortigen Bevölkerung den Krieg.

Als Symbolfigur der Revolution soll Katniss die Rolle des „Mocking Jay“ einnehmen, eine Werbefigur, die den Kriegszweck propagieret. Wie so oft wird Katniss als Schachfigur behandelt. Gehorchen war aber nie ihre stärke und so greift sie wieder darauf zurück, was sie am besten kann – kämpfen.

Conclusio
Hunger Games ist komplett aus dem Blickwinkel der 16 Jährigen Katniss geschrieben. Die Seiten fliegen nur so vorbei, während man die Protagonistin durch ihre Abenteuer begleitet. Trotz des überzogenen Settings fühlt sich die Welt extrem plausibel und die Geschehnisse realistisch an. Katniss ist keine überzogene Actionheldin, die sich wie eine unsterbliche durch die Massen metzelt. Sie zeigt Unsicherheiten, hat Angst, ist impulsiv, aber gleichzeit äußerst gerissen und vorausschauend. Und genau das macht sie so greifbar und die Bücher so lesenswert. Zu schade, dass es nicht mehr Material von ihr gibt …

Diverse „Song of Ice and Fire“ Bücher

IceAndFireDa das Erscheinungsdatum des nächsten „Song of Ice and Fire“ (aka Game of Thrones) Buches noch in den Sternen steht, habe ich mir die Wartezeit mit einigen Geschichten in diesem Setting verkürzt.

Tales of Dunk and Egg:
Die drei Kurzgeschichten „The Hedge Knight“, „The Sworn Sword“ und „The Mystery Knight“ erzählen die Abenteuer von Sir Duncan the Tall und Egg, dessen Knappen. Die Naivität des ersteren sowie die lose Zunge des zweiteren bringen die beiden immer wieder in brenzlige Situationen. Geschrieben sind die Geschichten in der bekannten Erzählform der „Song of Ice and Fire“ Bücher aus Sicht von Dunk. Wenn sie auch nicht direkt mit den Geschehnissen von Game of Thrones zu tun haben („Tales of Dunk and Egg“ spielen einige Jahrzehnte davor), so erhält man aber doch einen tiefen Einblick in die Welt, insbesondere nich tunter den Dächern der noblen Häusern.

The Ice Dragon:
Ungleich ihres Vaters und ihrer Geschwister ist Adara ein Kind des Winters, dem Kälte nichts ausmacht und das sich jedes Jahr auf den Winter und die Ankunft des Eisdrachens freut. Es ist zwar „nur“ eine Kindergeschichte und nicht direkt im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in der Welt von Ice and Fire (es ist nicht einmal offiziell bestätig, dass sich die Geschichte in dieser Welt abspielt), aber dennoch ein nettes Material für zwischendurch, insbesondere die genialen Zeichnungen.

The World of Ice and Fire:
Das ist die neueste Veröffentlichung rund um die Welt von Ice and Fire. Hierbei handelt es sich um einen 300 seitigen „Schinken“ im Großvormat, der die Geschichte von Westeros von vornherein aufrollt, und zwar im Form eines Geschichtsbuchs geschrieben von einem Maester zur Zeit der Geschehnisse von Game of Thrones. Zahlreiche Geschichten geben Aufschluss über die Geschehnisse zu den Zeiten der First Men, die Ankunft der Andals, die wichtigsten Familien in Westeros und natürlich die Regentschaft der Targaryen. Auch hier ist das atemberaubende Artwork nochmal besonders hervorzuheben.

William Shakespeare’s The Empire Striketh Back

TheEmpireStrikethBack

HAN: Aye, laugh indeed, thou fuzzball large. But thou
Hast not seen us alone i‘ th’passage south,
Where she did unto me unspool, in full,
Her feelings true of fondest love for me.

LEIA: My feelings? O! Thou arrogant half-wit,
Thou oversizèd child, thou friend of slime,
Thou man of sruffy looks, thou who herd’st nerfs,
Thou fool-born wimpled roughhewn waste of flesh!

HAN: That scruffy? Sruffy, how? Whose scruffiness?
How am I all bescruff’d? [To Luke:] Belike my words
Were accurate and hit upon the mark,
Since now she hath her temper lost. True, Luke?

LEIA: Thus is it plain that till thou tam’st thy tongue,
No tongue of woman shalt thou comprehend.
[Lea kisses Luke at lenght, then exits]

Shakespeare meets Star Wars. Muss man dazu noch mehr sagen? Los, kaufen, jetzt!

Robert Louis Stevenson – The Strange Case Of Dr. Jekyll And Mr. Hyde

RobertLouisStevenson-TheStrangeCaseOfDrJekyllAndMrHyde

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Dr. Jekyll, der eine Mixtur kreiert, nach deren Verzehr er sich in das abscheuliche Monster Mr. Hyde verwandelt? Wer sie bis jetzt nicht kannte, dem/der hab ich mit dem Einleitungssatz nun das Buch in dessen ursprünglichen Intention verdorben.

Der Text ist aufgebaut als eine Detektivgeschichte, in der gleich mehrere Ich-Erzähler versuchen das Mysterium um den zurückgezogenen Dr. Jekyll und dessen vermeintlichen Freund Mr. Hyde zu lösen. Dass zweiterer per Testament als Alleinerbe des wohlhabenden Doktors eingesetzt wurde, ist äußerst dubios, insbesondere da er mehrfach bei Gewaltverbrechen beobachtet wird. Erst ganz zum Schluss kommt die tragische Auflösung, ohne dass man jemals die konkrete Verwandlung miterlebt.

Ich bin bei dem Buch etwas zwiegespalten. Mir gefallen die Charaktere und deren Motive sehr gut, insbesondere Dr. Jekyll, der hingegen üblichen Darstellungen nicht das Opfer seiner Wissbegier ist, sondern sich bewusst und in voller Absicht auf die Abenteuer als Mr. Hyde einlässt. Ebenfalls versetze ich mich gerne in historische Epochen, wo noch edle Gentlemen durch die Straßen wanderten und 100 Dollar ein kleines Vermögen war (dass Frauen nur als Opfer von Gewalttaten und in Ohnmacht fallende Beobachterinnen vorkommen, stößt mir hier allerdings bitter auf).

Auf der anderen Seite wollen mir die Sprünge in Zeit und Erzählperspektive sowie der Schwerpunkt der detaillierten Ausführungen nicht so wirklich gefallen. Schwerwiegende Ereignisse werden in wenigen Sätzen abgehandelt, um das nächste Kapitel Monate Später mit einem anderen Erzähler fortzuführen. Demgegenüber steht Dr. Jekylls Schlussstatement, das gut ein Viertel des Buches mit überdetaillierten Ausführungen und Redundanzen füllt.

In Summe kann ich das Buch jedenfalls empfehlen. Insbesondere möchte ich mein persönliches Highlight zitieren – die Beschreibung von Mr. Hyde. Allein deswegen dürfte man Mr. Hyde niemals bildlich darstellen: „He is not easy to describe. There is something wrong with his appearance; something displeasing, something downright detestable. I never saw a man I so disliked, and yet I scarce know why. He must be deformed somewhere; he gives a strong feeling of deformity, although I couldn’t specify the point. He’s an extraordinary-looking man, and yet I really can name nothing out of the way. […] I can make no hand of it; I can’t describe him. And it’s not want of memory; for I declare I can see him this moment.“

George R. R. Martin – A Dance With Dragons

Achtung SPOILERS

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Daenerys Targaryen hat alle Hände voll zu tun. Sie kämpft mit den Problemen ihrer heranwachsenden Drachen, muss gleichzeitig muss sie ihre eroberte Stadt Meereen regieren und weiß nicht so recht wer Freund und wer Feind ist. Ein klares Ziel verfolgt Tyrion Lannister, der nach dem Mord an seinen Vater auf der Flucht vor seiner Schwester und das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld ist.

In Westeros versuchen die Boltons den Norden an sich zu reißen, während Stannis Baratheon ebendiesen sichern möchte. Jon Snow, mittlerweile Lord Commander der Nachtwache steht vor schwierigen Entscheidungen. Wie weit kann er Stannis unterstützen und wie weit kann er mit den Wildlings aus dem Norden auskommen. Nicht zuletzt lässt sich nicht leugnen: „Winter is coming!“

Nach einem Jahr in George R. R. Martins Fantasy-Epos bin ich endlich mit allen bisherigen Bänden durch. Es ist schwer zu glauben, dass in absehbarer Zeit kein neues Buch herauskommen wird. Bleibt nur zu sagen:

George R.R. Martin – A Feast For Crows

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Der offene Krieg in Westeros ist für den Moment vorbei. Mit dem Tod von Rob Stark sind die Mächte im Norden Führerlos. Darüber hinaus wird der Feldzug von den Iron Islands durch einen Nachfolgekampf um Balon Greyjoys Erbe ersetzt und nicht zuletzt ist auch Kings Landing nach Joffreys und Tywin Lannisters Tod alles andere als am Höhepunkt seiner Kräfte.

Zwischen Cersei Lannister und Margaery Tyrell – Mutter und Ehefrau des neuen, noch jüngeren Königs Tommen – entwickelt sich ein hinterrücks geführter Machtkampf, Jaime Lannister kämpft mit dem Verlust seiner Schwerthand und der Umtriebigkeit seiner geliebten Schwester und Brienne von Tarth versucht verzweifelt, ihre Schwure zu erfüllen, die vermissten Stark-Töchter zu finden und in Sicherheit zu bringen.

Arya Stark verschlägt es nach Braavos, wo sie von den Faceless Men zur Assassine ausgebildet wird, Sansa Stark lebt sich nach ihrerer Rettung durch Petyr Balish unter falschem Namen in der Eyrie ein, wo sie nach der Ermordung von Lysa Arryn (wo Sansa nicht ganz unbeteiligt war) um dessen schwächlichen Sohn kümmert. Zu guter Letzt verschlägt es Samwell Tarly auf die lange und beschwerliche Reise nach Oldtown. Er soll hierbei erstens das Kind von Mance Rayder (ein weiterer verstorbener König) schützen und selbst die Ausbildung zum Maester antreten.

Aber da fehlen doch noch einige Charaktere … Das liegt daran, dass George R.R. Martin die alle Rahmen sprengende Geschichte in zwei Teile splittete und dies nicht chronologisch tat, sondern nach Orte/Charaktere. Da dies erst im Epilog erklärt wird und ich mich von Spoilern fernhalte, ereilte mich das wie ein Schock: Ich muss nochmal 1.000 Seiten und unbestimmte Zeit bis zum Erscheinen des nächsten Buches warten, bis ich weiß, wie es mit Arya weitergeht? Da „Dance With Dragons“ neben der Parallel-Geschichte, Chronologisch etwas weitergeht, hoffe ich trotzdem auf etwas Fortsetzung (Spoiler bitte unterdrücken, ich wills nicht wissen).

John Connolly – The Book of Lost Things

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David ist ein fantasievolller kleiner Junge, der sich gern in Büchern versinkt. Dies tut er umso mehr, als seine Mutter schwer erkrankt und letztlich stirbt. Einige Monate später heiratet sein Vater erneut und die Familie zieht in das stiefmütterliche Haus. Dies gefällt David gar nicht, insbesondere die Eifersucht auf den kleinen Bruder treibt ihn fast zum Wahnsinn.

In der Gartenmauer des neuen Zuhauses entdeckt David ein Loch. Als er eines Nachts durchklettert stürzte zeitgleich ein Bomber im Garten ab – wir befinden uns mitten im zweiten Weltkrieg. Nach ohrenbetäubendem Lärm findet sich David in einer Fabelwelt wieder, die viele Elemente seiner geliebten Bücher enthält. Er macht sich auf den Weg, den König zu finden, welcher ihn vor den permanent lauernden Gefahren retten und in Davids Welt zurückbringen kann.

The Book of Lost Things hat das ständige Thema des Verlustes und der Verlustangst und begleitet David auf seinem Weg als kleiner verängstigter Junge, der durch seine Abenteuer über sich hinauswächst und letztendlich den ersten großen Schritt zum Erwachsenwerden tätigt. Anders als erwartet, ist die Geschichte nicht für Kinder gedacht. Das Verlustthema ist sehr emotional mitreißend und Davids Abenteuer teilweise sehr blutrünstig und schwer zu verdauen. Ebenso werden Kinder einige abgeänderten Märchen nicht verstehen, wie zum Beispiel Rotkäppchen, das über den bösen Wolf herfällt und so die ersten Wolf-Mensch-Hybriden gebärt oder die sieben Zwerge, die einen sozialistischen Arbeiterkampf gegen das unterdrückende Schneewittchen führen.

Andererseits ist der Mittelteil – Davids Reise im Märchenland – zu kindisch märchenhaft, um die Geschichte als Erwachsenenbuch zu sehen. Somit zieht sich das Buch zwischenzeitlich etwas, was aber vom stark emotionalen Anfang, dem aktiongeladenen Ende und dem tränendrückenden Epilog mehr als wettgemacht wird. Als Buch zwischendurch, das angenehm zu lesen ist aber auch zum Nachdenken anregt, kann ich The Book of Lost Things sehr stark empfehlen.

George R.R. Martin – A Storm of Swords

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Weiter geht es in George R. R. Martin’s Song of Ice and Fire Epos. Mit Hilfe von Tywin Lannister konnte Kings Landing gehalten und Stannis Baratheon’s Angriff zurückgeschlagen werden. Doch die Situation spitzt sich zu und das Leben für die gefangene Sansa Stark aber auch für Tyrion Lannister entwickelt sich zur Hölle auf Erden.

Robb Stark’s Feldzug gerät ins Stocken, seine Heimat Winterfell ist niedergebrannt und er bringt die wichtige Allianz mit Walder Frey in Gefahr, als er statt dessen Tochter in jugendlichem Leichtsinn eine andere heiratet. Gleichzeitig versucht sich Arya Stark nach erfolgreicher Flucht in Richtung Norden und Jaime Lannister unter Aufsicht von Brienne of Tarth in den Süden durchzuschlagen.

Einen ganz anderen Kampf trägt John Snow aus. Er ist aus der Not heraus und auf Befehl seines Vorgesetzten als Spion zu den Wildlingen übergelaufen. Obwohl er einen Schwur der Enthaltsamkeit geschworen hat, verliebt er sich in Ygritte und versteht seine eigenen Gefühle nicht mehr.

Unberührt aller westlichen Geschehnisse strebt Daenarys Tagaryan ihrem Ziel der Rückeroberung ihres Königreiches entgegen. Neben wachsenden Drachen hilft ihr eine Armee aus auf Kampfmaschinen trainierte Eunuchen.

Mit jedem Buch werden die Absätze, die zur Beschreibung der Geschehnisse notwendig sind mehr. George R.R. Martin schaffte es, der Geschichte mit jedem neuen Erzählcharakter mehr Tiefe zu verleihen und den bis dahin noch als bösartige Bedrohung gesehenen Personen und Völkern plötzlich Leben und Mitgefühl einzuhauchen. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen und hoffe, dass Band 6 fertiggestellt ist, wenn ich mit den bisher veröffentlichen Büchern durch bin. Die Chancen stehen diesbezüglich leider schlecht.

George R.R. Martin – A Clash of Kings

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A Clash of Kings setzt nahtlos an die Geschehnisse in A Game of Thrones an. Im Osten versucht Daenarys Tagaryan verzweifelt ein Heer aufzustellen, um ihren rechmäßigen Thron zurückzuerobern. Im Norden zieht Jon Snow mit der Nachtwache Richtung Norden jenseits der Mauer, wo Wildlinge ein Heer zusammentrommeln, um in Westeros einzufallen.

In Westeros selbst entfacht nach König Roberts Tod ein brutaler Thronkrieg. Der junge Rob Stark etabliert sich als König im Norden und strebt danach, Thronfolger Joffrey Baratheon zu besiegen und seinen Vater zu rächen. Gleichzeitig stellen Roberts Brüder Stanis und Renly ihren eigenen Anspruch auf den Thron und schrecken auch nicht davor zurück, sich selbst zu bekämpfen.

George R.R. Martin schafft es, den Epos weiterzuspinnen. In keiner Weise liest sich A Clash of Kings wie eine Fortsetzung, sondern wie ein weiteres Kapitel einer größeren Geschichte. Geschickt spalten und treffen sich die Wege der Erzählcharaktere wodurch die Story vorangetrieben aber nie der Fokus auf die Personen verlassen wird. Wahrlich eine Perle in der Fantasy-Literatur.