Archiv der Kategorie: SM-Occupation

Projektwechsel

Wie es in einer Dienstleistungsfirma so üblich ist, stand bei mir vor kurzem ein Tapetenwechsel in meinem Arbeitsalltag an. Nachdem ich nun über 6 Jahre für eine Versicherung im 13. Bezirk (bzw. deren weltweite Ausläufer) tätig war, wechselte ich zu einer Versicherung im 2. Bezirk.

Inhaltlich bedeutet das erst mal eine große Umstellung. Die letzten Jahre war ich zu 100% per remote als technischer Support tätig. Das heißt, ich saß viel im fast leeren Büro und sah meine KollegInnen ausschließlich als Skype-Bildchen ohne direkten persönlichen Kontakt und auch nur indirekten inhaltlichen Anschluss zum Projekt. Nun sitze ich direkt beim Kunden und wir arbeiten in agilen Teams mit viel persönlichem Austausch. Das werte ich als eine starke Verbesserung im Klima, insbesondere da alle KollegInnen die ich bisher sah sehr umgänglich sind.

Darüber hinaus ist auch der Arbeitsweg wesentlich angenehmer. Statt zweimal täglich eine Dreiviertelstunde durch die Stadt zu gondeln, schwinge ich mich nun auf mein Rad und bin in 10 Minuten in der Arbeit. Also freue ich mich zusätzlich über eine Stunde mehr Freizeit pro Arbeitstag!

SailorMeni creates Heist-Room

In den Auen rund um den Speedworld-Actionpark im Burgenland befindet sich ab sofort ein von mir designter Outdoor Escape Room.

Teaser_blog

Oder eigentlich ein Heist-Room. Es geht darum, die Beute eines Bankräuber-Duos zu finden, die sich hinter einer Vielzahl an Rätseln versteckt. Die lange Geschichte sowie Informationen zur Buchung gibt es HIER.

Aber wie kam es eigentlich dazu?

Seit ich vor mehreren Jahren das erste Mal einen Escape Room absolvierte, bin ich fasziniert von dem Konzept. Ich fühlte mich zurückversetzt in alte beinahe in Vergessenheit geratene Point&Click Adventures. Seitdem war ich in zahlreichen Escape Rooms und hab unzählige derartige one-use Brettspiele gespielt.

Die Idee, mir irendwann selbst so ein Spiel auszudenken schwirrte schon länger in meinem Kopf und dementsprehend zögerte ich keine Sekunde, als mir letztes Jahr angeboten würde, einen Outdoor Escape Room für den Speedworld-Actionpark zu designen.

Als perfekter Ort boten sich drei verlassene Silos im Wald an. Der Raum sollte zu Saisonstart im Mai fertig sein.

In den folgenden Monaten überlegte ich mir einen Haufen abstrakte, losgelöste Rätsel, baute zu allen Rätsen Prototypen und verzahnte sie über verschlossene Gefäße und darin versteckte Puzzleteile ineinander.

prototyp_blog.jpg

Damit ging ich im März an die Crew, die das ganze aufzubauen hatte. Erst ließ ich sie den kompletten Prototypen durchspielen, dann diskutierten, wie sich die Rätsel dann tatsächlich umsetzen ließen. Natürlich mussten in dieser Phase Rätsel leicht umdesigned oder komplett verworfen werden – Das Problem des knietiefen Grundwassers in den Silos, die im Herbst noch trocken waren, ließ sich nicht einfach negieren und machte ein Besteigen der Silos unmöglich.

Dann ging die Crew vom Speedworld-Actionpark ans Werk. Nach ein paar Wochen waren die Bäume entfernt, der Boden geplättet und die ersten Rätsel vorbereitet. Ich fuhr dann noch zweimal raus und half beim Aufbauen, Umsetzen und Improvisieren bis Ende April die erste Testgruppe ran durfte.

Seitdem ist der Heist-Room live und ich muss sagen, ich bin richtig stolz darauf, spätestens nachdem ich die Feuertaufe bestanden habe, als am vergangenen Wochenende drei Gruppen meiner Freundinnen und Freunde den Raum absolvierten!

Vielen Dank an Marlies und Kathi, die mir die Möglichkeit gegeben haben, so etwas zu designen, an die Crew, die das so großartig aufgebaut hat und an Sylvia für Prototypen-Tests und Beratung.

SailorMeni goes expleo

Seit gestern Mittag arbeite ich bei expleo.

expleo

„Wow Meni, cool, du bist jetzt in einem superfancy neuen Startup!“ Naja nicht ganz. Die Geschichte ist viel unspektakulärere. Unsere Firma (SQS, falls sich noch wer an die Firma erinnert, die es schon ewig nicht mehr gibt) wurde vor etwas mehr als einem Jahr von dem Französischen Konzern Assystem gekauft.

Nach einem Jahr streng geheimer Tüftelei wurde gestern der gemeinsame neue Firmenname präsentiert: expleo. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet erfüllen, erreichen. Die Farbe mischt sich aus rot (Optimismus, Mut, Kreativität) und blau (Nachdenklichkeit, Zuverlässigkeit, Zuversicht) und die eigens erfundenen Klammern sollen eine Linse darstellen, um Dinge in den Fokus zu bringen. Wow, da hat sich eine Marketingfirma ordentlich ins Zeug gelegt!

Für den Konzern war es natürlich ein notwendiger Schritt, um erstens das interne Zusamengehörigkeitsgefühl zu stärken und zweitens am Markt als eine Firma auftreten zu können. Ich muss zugeben, der Übergang ist äußerst professionell abgelaufen und ich kann mich durchaus mit dem neuen Logo und Namen anfreunden. Glaub ich, dass sich jetzt groß etwas für mich konkret verändert? Eher nicht, ich bin aber vorsichtig optimistisch.

 

1 Jahr Teilzeit

Ich bin nun seit einem ganzen Jahr auf Teilzeit (32.5h) angestellt. Die anfängliche Begeisterung ist dem Alltag gewichen und die anfänglichen finanziellen Einbußen wurden teilweise durch die Steuer-„Reform“ kaschiert. Ungebrochen ist die absolute Zufriedenheit mit der Entscheidung.

Eines kann ich nach dem Jahr mit Sicherheit sagen: Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, möchte ich nie wieder Vollzeit arbeiten. Die Tatsache, dass ich weniger Zeit in der Arbeit verbringe und quasi jeden Abend noch sinnvoll etwas unternehmen kann, um meine Freizeitbedürfnisse zu stillen, steigert meine Motivation und Produktivität sowohl in der Firma als auch in der Freizeit ungemein.

Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass generell verkürzte Arbeitszeiten der Gesellschaft gut tun würden. Niedrigere Arbeitslosenquote und zufriedenere BürgerInnen, was kann daran falsch sein?

SailorMeni goes Teilzeit

Ich arbeite „nur“ noch 32.5 Stunden pro Woche.

Alein die Tatsache, dass dies bereits seit 2 Monaten der Fall ist und ich erste jetzt diesen Post verfasse zeigt, dass ich die neu gefundene Feizeit gut zu füllen weiß!

Es gab keinen konkreten Anlass für diesen Schritt, nur den immer stärker werdenden Wunsch, mehr Zeit für meine zahlreichen kleinen und teilweise größeren privaten Projekte zu haben. Die Umsetzung war natürlich auch nicht hürdenfrei, aber nach mehreren Monaten war dann ales geklärt.

Mein Eindruck bis jetzt: Große Begeisterung! Es fällt mir nicht nur leichter, mich zu meinen Hobbies zu motivieren, auch die Produktivität in der Arbeit steigt (und ich kann einfacher mit meinen Teilzeit Kollegen auf ein After-Work-Bier gehen). Natürlich sind damit auch finanziell Einbußen verbunden, aber mir war schon seit je her Zeit wichtiger als Geld.

Betriebsrat: Basiskurs 1

Um meine Betriebsratsarbeit auf fundierte Basis zu stellen (und weil mir Freistellung für derartige Schulungen zusteht), besuchte ich vergangene Woche den Basiskurs 1 für BetriebsrätInnen.

2015-02_BrBasiskurs1_011_Blog

Mit 30 weiteren TeilnehmerInnen und angeleitet von zwei Gewerkschafts-SekretärInnen lernte ich breites Grundwissen für Betriebsratsarbeit: Gesetzliche Bestimmungen, rechtliche Ansprüche, Anlaufstellen und Best-Practice Beispiele. Und wie es sich für derartige Seminare gehört, war eine gewaltige Menge Spaß dabei!

Ich bin mittlerweile sehr seminarerfaren und konnte nicht umhin, die Schulung permanent mit ÖH-Seminaren zu vergleichen. Mein Fazit:

  • Methodisch war kein Unterschied zu merken: Differenzieren, PartnerInnen-Interview, teilweise Fronatlvortrag, meist Gruppenarbeit mit (kreativer) Präsentation, Gruppen-Diskussion und als Produkt ein mit Plakaten gefüllter Seminarraum
  • Erhöhter Altersschnitt. Es ist lange her, dass ich einer der jüngsten TeilnehmerInnen war
  • Budget: 4 Sterne Hotel mit Einzelzimmer (wenn auch in Nebensaison) im Vergleich zum gewohnten Schlafsaal in günstigen Seminarhotels
  • Disziplin: Einheiten starteten immer pünktlich und ebenso pochten die TeilnehmerInnen auf pünktliches Ende. Bei 31 TeilnehmerInnen gab es keinen einzigen Ausfall!
  • Was mir aber schon sehr fehlte, war der fehlende weitreichende gesellschaftspolitische Anspruch, …

Ich gehe jedenfalls aus dem Seminar in meiner Entscheidung, Betriebsrat zu werden gestärkt, inhaltlich gefestigt und motiviert für noch mehr Einsatz heraus.

 

TOSCA-Administrator

Wieder einmal erhalte ich ein Zertifikat, das mir die Kompetenz zuschreibt, jenen Job zu machen, den ich schon seit einem halben Jahr erfülle.

TOSCA-Administrator

Nun auch TOSCA-Zertifiziert

TOSCA-Zertifikat

Seit letzter Woche ist endlich amtlich, dass ich zertifizierter TOSCA Benutzer bin. Hoffentlich kommt mir nie jemand drauf, dass ich schon davor Schulungen dafür GEHALTEN habe.

Was, du kennst TOSCA nicht?!?

Dann hast du eigentlich auch nichts versäumt. Hierbei handelt es sich um ein Software-Test-Tool, das bei allen organisatorischen Software-Test-Prozessen hilft und insbesondere sehr gut für Testautomatisierung geeignet ist. Natürlich hat es auch seine Macken, insbesondere wenn man 2nd level Support leisten soll und auf einer uralten Version arbeiten muss.

ISTQB-Foundation Level Zertifikat

Hurray! Ich bin nun offiziell zertifiziert in den Grundlagen des Softwartestens. All you coders out there beware!

ISTQB-Zertifikat

Hier noch ein kleines Zitat aus dem Kurs:„Erst wenn das Werkzeug eingeführt wurde und die Nutzer sich an dessen Anwesenheit gewöhnt haben, werden die Vorteile spürbar.“

Der erste Arbeitsmonat

So, der erste Monat in meinem Job ist überstanden. In erster Linie fällt mir auf, dass ich plötzlich viel weniger Zeit für alles habe. Da ich meine Hobbies und meine FreundInnen trotz Job nicht vernachlässigen möchte (und außerdem noch eine Nachhilfeschülerin hatte, die kurz vor ihrer Abendmatura steht), war gerade in der ersten Zeit jeder Tag ausgebucht. Gut dass ich aus meiner ÖH-Zeit gelernt habe, auch mit hohem Schlafdefizit produktiv arbeiten zu können.

Zur Arbeit selbst: Ich bin nun Softwaretester und teste das Vertragsabwicklungsprogramm der Allianz-Versicherung. Da die Software sehr umfangreich ist, weltweit verwendet und permanent weiterentwickelt wird gibt es auch genug zu tun. Der Arbeitsanspruch variiert zwischen durchklicken und schauen, ob ein Rechtschreibfehler ausgebessert wurde bishin zu Datenbanken nach spezifischen Datensätzen zu durchforsten, um ganz spezielle Fehler zu testen und auf dem Weg das System (weil Alphastadium) 12 Mal crashen zu lassen.

Das Rundherum: Finanziell wird mich der Job (zumindest vorerst) nicht reich machen, verhungern muss ich aber definitiv auch nicht. Die Lage ist etwas ungünstig, da ich ca. 40 Minuten (pro Richtung) quer durch Wien gondeln muss. Dafür hab ich nun wieder mehr Zeit zum Lesen. Das Arbeitsklima find ich sehr angenehm. Es sind eigentlich alle Leute sympathisch und die Hierarchien sind recht flach. Es sitzt mir auch niemand im Nacken und kontrolliert permanent, ob ich eh fleißig arbeite und permanent Fortschritte mache. Wobei mir schon angedroht wurde, dass ich ausgelacht werde, wenn ich die Zertifizierungsprüfung zum Softwaretester nicht bestanden habe. Ich bin schon gespannt auf nächste Woche, wenn das Testergebnis eintrifft …