Archiv der Kategorie: Literatur

Jessica Jones – Alias

jessicajonesJessica Jones – früher kostumierte Superheldin, jetzt Privatdetektivin. Eigentlich möchte sie einfach nur ihre Ruhe haben, aber undankbare KlientInnen, die Polizei und eigentlich alle anderen auch vergönnen ihr keine ruhige Sekunde …

Die Comics haben denselben düsteren Grundton wie die Netflix Verfilmung (sowie einige inhaltliche Parallelen). Der Fokus ist auf dem zerrüttelten Charakter von Jessica. Sie ist durch und durch eine gute Person, findet sich aber trotzdem – oder genau deswegen – immer wieder in brenzligen Situation wieder. Darüber hinaus bieten die Comics zahlreiche Cameos anderer SuperheldInnen und was mir besonders gefällt, kreative Gestaltung, die sich regelmäßig von den bekannten Panels und Sprechblasen absetzt. Das MAX Label (explicit content) garantiert nicht kinderfreundliche Inhalte, die Jessica in noch lebensechteres Licht darstellt, als es komplett jugendfreundliche Inhalte könnten.

Ich war schon ein Fan der Netflix-Serie, die Comicvorlage hat mich aber endgültig überzeugt: Jessica Jones ist meine neue lieblings-Superheldin.

Austrian Superheroes

Die erste Ausgabe der Österreichischen Comic-Serie ASH – Austrian Superheroes ist erschienen. Schnuppern konnte ich ja schon in den Promo-Ausgaben, die auf der ComicCon verteilt (und mit Ausgabe 1 nochmal mitgeliefert) wurden .

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Und ich muss sagen, ich bin begeistert! Mag sein, dass Captain Austria Jr., Donauweibchen, Lady Heumarkt und Der Bürokrat auf ersten Blick etwas lächerlich anmuten (aber ganz ehrlich, das tun ja die meisten amerikanischen SuperheldInnen auch), aber allein die Tatsache, dass die ProtagonistInnen sich in Wien behaupten müssen bringt schon auf den ersten Seiten ein wohliges vertrautes Gefühl.

Spätestens mit der Origin Story von Lady Heumarkt bin ich endauf begeistert. Als ehemaliger Physik-Student an der TU Wien musste ich hier wirklich herzhaft lachen!

Ich freu mich schon auf die nächste Ausgabe in zwei Monaten und hoffe, dass die Reihe auch nach Abschluss der veriteiligen Reihe fortgesetzt wird.

Hex11 Vol.1

Es ist immer eine Freude, wenn ein Crowdfunding Projekt erfolgreich abgeschlossen wird und ein Päckchen den Weg zu mir nach Hause findet. Diesmal war es ein Comic: Hex11 Vol.1.

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Bereits auf den ersten Seiten wird man mitten in das Geschehen einer Science Fiction / Fantasy getriebenen Welt gesogen. Langsam lernt man die Charaktere kennen, während der Plot sich über 6 Ausgaben hinweg entwickelt, bis hin zu einem spannenden Finale, das Platz für mehr lässt – wie Vol.1 schon andeutet.

Wie es für Crowdfunding so üblich ist, dürfen Gimmicks, Autogramme und Widmungen natürlich nicht fehlen. Ich hoffe, der Erfolg der Kampagne veranlasst die Autorinnen (sic!) die Story weiterzuentwickeln!

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Ernest Cline – Ready Player One

ErnestCline-ReadyPlayerOne

2044. Mit der Welt ist es bergab gegangen. Kriege, Klimakatastrophen, Hungersnöte, es herrscht Armut und der Waise Wade lebt bei seiner wenig fürsorglichen Tante in einem Wohnwagen-Stapel (sic!). Er verbringt jede Minute die er kann in der OASIS, eine riesige virtuelle Welt, die nicht nur Spielfläche, sondern auch Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte – Wade besucht eine virtuelle Schule und steht kurz vor dem Abschluss – ist.

Wie viele andere ist Parzival – Wades virtuelles Alter-Ego – davon besessen das in der OASIS versteckte „Easter Egg“ zu finden. Dieses wurde von James Halliday – der Entwickler der OASIS – tief im Code versteckt. Als Halliday starb gab er bekannt, dass wer auch immer sein dreiteiliges Rätsel zuerst löst, der alleinige Erbei seines Multimilliarden-Nachlasses sein soll. 5 Jahre ist das nun her. Viele haben die Suche mittlerweile aufgegeben, aber einige Gunters (Egg-Hunters) sowie die Oology Division des skrupellosen IT Konzerns Innovative Online Industries bleiben hartnäckig.

Alles ändert sich, als Parzival eines Tages als erster den ersten Teil des Rätsels knackt und den Bronze-Schlüssel findet. Ab dem Zeitpunkt bleibt nichts beim Alten und ein verbitterter Kampf um Leben und Tod (virtuell wie real live) entbricht …

Ready Player One fesselt von der ersten Sekunde an. Nur zu leicht kann man dem Endzeit-Szenario von einer durch Menschenhand zerstörten Erde und den Virtual-Reality-süchtigen Überlebenden glauben schenken. Das Abenteuer ist insbesondere so gut greifbar, weil die Rätsel – und damit das komplette Abenteuer – sich um die Kindheitserinnungen des in den 1980-Jahren aufgewachsenen Nerds Halliday drehen. Jede Erwähnung von Computerspielen / Filmen / Musik, die man selbst gespielt/gesehen/gehört hat lässt das Geek-Herz höher schlagen.

Suzanne Collins – The Hunger Games

SuzanneCollins_HungerGames

Katniss Everdeen lebt im Amerika einer distopischen Zukunft. Die Gesellschaft ist in Bezirke geteilt, die jeweils für die Produktion bestimmter Güter zuständig sind (Katniss Bezirk, District 12, ist für Bergbau verantwortlich). Sie alle dienen hauptsächlich dem Erhalt der Hauptstadt, die in Luxus lebt und die Bezirke unterdrückt.

Als besondere Grausamkeit, die an einen missglückten Aufstand vor 74 Jahren erinnern soll, werden jedes Jahr aus allen 12 Bezirken je ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren ausgewält, die in aufwändig gestaltete Arenen gesteckt werden, um dort so lange zu kämpfen, bis nur noch eineR übrigbleibt – die Hunger Games.

Die Geschichte startet bei der Auslosung zu den diesjährigen Hunger Games. Als der Name Katniss‘ zwölfjähriger Schwesters fällt, überlegt sie nicht lange und meldet sich freiwillig an ihrer Stelle. Von da an geht es Schlag auf Schlag. Katniss wird in einen Zug gesteckt und in öffentlichen Spektakeln zur Schau gestellt. Das alles gehört zur Show, die schließlich in der tödlichen Arena ihren Höhepunkt hat.

Catching Fire
Teil zwei der Trilogie setzt dort an, wo Teil eins aufhörte (SPOILER ALERT!). Katniss trickste die Spielmacher der letzten Hunger Games aus und sicherte so, dass sowohl sie als auch ihr Bezirks-Mitstreiter überlebten und siegte. Präsident Snow ist davon alles andere als entzückt. Es war ein Zeichen von Ungehorsam, das mit Erfolg gekrönt wurde und in manchen Bezirken Unruhe verursachte. Er stattet Katniss persönlich einen Besuch ab, um zu verdeutlichen, dass sie besser ab sofort nach seinen Vorstellungen handelt – im Wohle der Sicherheit ihrer Familie.

Ist diese Situation nicht schon bedrückend genug, so wird bei der Ankündigung der nächsten Hunger Games angekündigt, dass als besondere Regel dieses Jahr aus dem Pool der Hung Games GewinnerInnen gelost wird. Als einzige weibliche Gewinnerin von District 12 muss Katniss also nochmal in die Arena.

Mocking Jay
Die Ereignisse in und im die letzten Hunger Games hatten als Auswirkung, dass nun ein guter Teil – Tendenz steigend – der Bezirke in offenem Aufstand gegen die Hauptstand stehen. District 12 gibt es nicht mehr, die Überlebenden sowie Katniss und einige andere Games Teilnehmer sind im zerstört geglaubten 13. Bezirk und planen mit der dortigen Bevölkerung den Krieg.

Als Symbolfigur der Revolution soll Katniss die Rolle des „Mocking Jay“ einnehmen, eine Werbefigur, die den Kriegszweck propagieret. Wie so oft wird Katniss als Schachfigur behandelt. Gehorchen war aber nie ihre stärke und so greift sie wieder darauf zurück, was sie am besten kann – kämpfen.

Conclusio
Hunger Games ist komplett aus dem Blickwinkel der 16 Jährigen Katniss geschrieben. Die Seiten fliegen nur so vorbei, während man die Protagonistin durch ihre Abenteuer begleitet. Trotz des überzogenen Settings fühlt sich die Welt extrem plausibel und die Geschehnisse realistisch an. Katniss ist keine überzogene Actionheldin, die sich wie eine unsterbliche durch die Massen metzelt. Sie zeigt Unsicherheiten, hat Angst, ist impulsiv, aber gleichzeit äußerst gerissen und vorausschauend. Und genau das macht sie so greifbar und die Bücher so lesenswert. Zu schade, dass es nicht mehr Material von ihr gibt …

Diverse „Song of Ice and Fire“ Bücher

IceAndFireDa das Erscheinungsdatum des nächsten „Song of Ice and Fire“ (aka Game of Thrones) Buches noch in den Sternen steht, habe ich mir die Wartezeit mit einigen Geschichten in diesem Setting verkürzt.

Tales of Dunk and Egg:
Die drei Kurzgeschichten „The Hedge Knight“, „The Sworn Sword“ und „The Mystery Knight“ erzählen die Abenteuer von Sir Duncan the Tall und Egg, dessen Knappen. Die Naivität des ersteren sowie die lose Zunge des zweiteren bringen die beiden immer wieder in brenzlige Situationen. Geschrieben sind die Geschichten in der bekannten Erzählform der „Song of Ice and Fire“ Bücher aus Sicht von Dunk. Wenn sie auch nicht direkt mit den Geschehnissen von Game of Thrones zu tun haben („Tales of Dunk and Egg“ spielen einige Jahrzehnte davor), so erhält man aber doch einen tiefen Einblick in die Welt, insbesondere nich tunter den Dächern der noblen Häusern.

The Ice Dragon:
Ungleich ihres Vaters und ihrer Geschwister ist Adara ein Kind des Winters, dem Kälte nichts ausmacht und das sich jedes Jahr auf den Winter und die Ankunft des Eisdrachens freut. Es ist zwar „nur“ eine Kindergeschichte und nicht direkt im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in der Welt von Ice and Fire (es ist nicht einmal offiziell bestätig, dass sich die Geschichte in dieser Welt abspielt), aber dennoch ein nettes Material für zwischendurch, insbesondere die genialen Zeichnungen.

The World of Ice and Fire:
Das ist die neueste Veröffentlichung rund um die Welt von Ice and Fire. Hierbei handelt es sich um einen 300 seitigen „Schinken“ im Großvormat, der die Geschichte von Westeros von vornherein aufrollt, und zwar im Form eines Geschichtsbuchs geschrieben von einem Maester zur Zeit der Geschehnisse von Game of Thrones. Zahlreiche Geschichten geben Aufschluss über die Geschehnisse zu den Zeiten der First Men, die Ankunft der Andals, die wichtigsten Familien in Westeros und natürlich die Regentschaft der Targaryen. Auch hier ist das atemberaubende Artwork nochmal besonders hervorzuheben.

WhedonVerse-Comics

It’s a good time for Whedonverse (Comic) Fans!

WhedonVerseComics

* Serenity: Leaves on the Wind Miniseries
* Buffy: Season 10
* Angel & Faith: Season 10

William Shakespeare’s The Empire Striketh Back

TheEmpireStrikethBack

HAN: Aye, laugh indeed, thou fuzzball large. But thou
Hast not seen us alone i‘ th’passage south,
Where she did unto me unspool, in full,
Her feelings true of fondest love for me.

LEIA: My feelings? O! Thou arrogant half-wit,
Thou oversizèd child, thou friend of slime,
Thou man of sruffy looks, thou who herd’st nerfs,
Thou fool-born wimpled roughhewn waste of flesh!

HAN: That scruffy? Sruffy, how? Whose scruffiness?
How am I all bescruff’d? [To Luke:] Belike my words
Were accurate and hit upon the mark,
Since now she hath her temper lost. True, Luke?

LEIA: Thus is it plain that till thou tam’st thy tongue,
No tongue of woman shalt thou comprehend.
[Lea kisses Luke at lenght, then exits]

Shakespeare meets Star Wars. Muss man dazu noch mehr sagen? Los, kaufen, jetzt!

Joss Whedon’s Fray

 

JossWhedon-Fray

Hunderte Jahre in der Zukunft in den Slums von Manhatten treffen wir Melaka Fray, eine toughe „Runnerin“, die sich mit Diebesdiensten für einen dubiosen Fischmutanten über Wasser hält. Die Welt ist verkommen, es wimmelt von Lurks (Vampiren) und die Öffnung eines Portals zur Dämonenwelt steht bevor.

Fray bekommt Besuch von einem Dämonen, der ihr von ihrem Schicksal erzählt, dass sie auserkoren ist, die Lurks zu jagen und die Welt vor dem Untergang zu retten – Sie ist die Slayerin. Zuerst desinteressiert rutscht sie immer mehr in die Rolle der Heldin, nicht zuletzt weil ihre eigene Geschichte tief verstrickt mit den dämonischen Aktivitäten ist …

Mit Fray legt Joss Whedon einen fulminanten Einstieg als Comic-Buch Autor hin. Der Comic ist von der ersten Seite an mitreißend und hinterlässt mit der letzten Seite eine Sehnsucht nach weiteren Abenteuern der Hauptdarstellerin. Ein definitives Muss für jeden Buffyverse oder Comic Fan!

Robert Louis Stevenson – The Strange Case Of Dr. Jekyll And Mr. Hyde

RobertLouisStevenson-TheStrangeCaseOfDrJekyllAndMrHyde

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Dr. Jekyll, der eine Mixtur kreiert, nach deren Verzehr er sich in das abscheuliche Monster Mr. Hyde verwandelt? Wer sie bis jetzt nicht kannte, dem/der hab ich mit dem Einleitungssatz nun das Buch in dessen ursprünglichen Intention verdorben.

Der Text ist aufgebaut als eine Detektivgeschichte, in der gleich mehrere Ich-Erzähler versuchen das Mysterium um den zurückgezogenen Dr. Jekyll und dessen vermeintlichen Freund Mr. Hyde zu lösen. Dass zweiterer per Testament als Alleinerbe des wohlhabenden Doktors eingesetzt wurde, ist äußerst dubios, insbesondere da er mehrfach bei Gewaltverbrechen beobachtet wird. Erst ganz zum Schluss kommt die tragische Auflösung, ohne dass man jemals die konkrete Verwandlung miterlebt.

Ich bin bei dem Buch etwas zwiegespalten. Mir gefallen die Charaktere und deren Motive sehr gut, insbesondere Dr. Jekyll, der hingegen üblichen Darstellungen nicht das Opfer seiner Wissbegier ist, sondern sich bewusst und in voller Absicht auf die Abenteuer als Mr. Hyde einlässt. Ebenfalls versetze ich mich gerne in historische Epochen, wo noch edle Gentlemen durch die Straßen wanderten und 100 Dollar ein kleines Vermögen war (dass Frauen nur als Opfer von Gewalttaten und in Ohnmacht fallende Beobachterinnen vorkommen, stößt mir hier allerdings bitter auf).

Auf der anderen Seite wollen mir die Sprünge in Zeit und Erzählperspektive sowie der Schwerpunkt der detaillierten Ausführungen nicht so wirklich gefallen. Schwerwiegende Ereignisse werden in wenigen Sätzen abgehandelt, um das nächste Kapitel Monate Später mit einem anderen Erzähler fortzuführen. Demgegenüber steht Dr. Jekylls Schlussstatement, das gut ein Viertel des Buches mit überdetaillierten Ausführungen und Redundanzen füllt.

In Summe kann ich das Buch jedenfalls empfehlen. Insbesondere möchte ich mein persönliches Highlight zitieren – die Beschreibung von Mr. Hyde. Allein deswegen dürfte man Mr. Hyde niemals bildlich darstellen: „He is not easy to describe. There is something wrong with his appearance; something displeasing, something downright detestable. I never saw a man I so disliked, and yet I scarce know why. He must be deformed somewhere; he gives a strong feeling of deformity, although I couldn’t specify the point. He’s an extraordinary-looking man, and yet I really can name nothing out of the way. […] I can make no hand of it; I can’t describe him. And it’s not want of memory; for I declare I can see him this moment.“