Archiv der Kategorie: SM-Misc

Daughters of Meni

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich Anfang des Jahres auf einem Spielplatz war und Leto beim rutschen zusah. Mein Handy läutete. Am anderen Ende war Sylvia, die mir erzählte, dass der Herzschlag unseres werdenden Kindes klar zu hören ist. Und der zweite auch!

Ich war baff (wie auch alle, denen wir die Kundschaft nach und nach erzählten), aber nach und nach lösten sich alle Unsicherheiten auf und nun sind unsere beiden Töchter gesund und munter bei uns angekommen.

Zoe Elisabeth und Finja Sophia.

Urlaub am Attersee – Da fährt doch eh ein Bus her

Stellt sich heraus, dass ein Urlaub mit Kleinkind wesentlich aufwändiger ist, wie Urlaub ohne. Insbesondere wenn man kein Auto hat. Glücklicherweise hat Sylvia ein nettes Apartment auf einem Bauernhof in Misling am Attersee gefunden, wo ein Bus hinfährt – was viele Wiener:innen offensichtlich nicht wissen, gemessen an den vielen Autos mit Wiener Kennzeichen.

Nach 5 Stunden Anreise (inkl. einer 30 Minuten Wanderung am Ende) sind wir bei wunderschönem Wetter am Ziel und können unsere Unterkunft genießen.

Der folgende Sonntag war feucht angekündigt. Im Endeffekt hielt das Wetter, unser Programm beschränkten wir aber auf die nähere Umgebung. Wir wanderten zum nahe gelegenen Märchenwanderweg. Am Abend speisten wir im Druckerhof, der sich in 15 Minuten Fußdistanz befand.

Die relativ kurzen Wege bereiteten meine Schultern auf viel Schlepperei die noch folgen sollte vor. Nebenbei konnten wir einige Tiere anschauen – sehr zu Letos Freude.

Montag war als einzig wirklich schöner Tag angekündigt. Den wollten wir nutzen und fuhren nach Unterach zum Seebad. Die nur selten fahrenden Busse bescherten uns am Vormittag noch eine Stunde am hofeigenen Strand. Leider war es noch zu kalt, um jetzt schon ins Wasser zu springen.

Das holten wir in Unterach nach, wobei Leto nicht sehr begeistert von der Wassertemperatur war. Heim ging es dann nach einem Großeinkauf beim Spar per Taxi.

Die Wetterprognosen verbesserten sich, sodass wir auch den Dienstag in Unterach verbrachten. Diesmal aber per pedes. Unsere Sorgen, wie Leto seinen Mittagsschlaf ohne seinen Wagen abhalten soll, lösten sich ganz einfach. Er schlief in der Trage, was er noch öfter in dem Urlaub machen würde.

Am Mittwoch war wechselhaftes Wetter angekündigt. Also erkundeten wir weiter die nähere Umgebung. Es gab ein schönes Naturschutzgebiet gleich ums Eck, den Egelsee. Daran hängten wir einen kleine Rundwanderung an. Am Nachmittag spielten wir am Hof.

Am Abend hörte es kurz auf zu regnen und wir wagten den Marsch zum Druckerhof. Der Regen war schneller, was unserer Laune aber nichts anhaben konnte.

Donnerstags werden auf Kinder ausgelegte Führungen zum Keltenbaumweg angeboten. Nach einem Becher Zaubertrank geleitete uns die Keltin zuerst zum Wald der Sinne und dann zu einem nachgebauten Kelten-Haus. Leto ist begeistert – bis die Müdigkeit zuschlägt.

Ein Tag stand noch aus und obwohl Regen/Sturm angekündigt war, wagten wir den Weg mit dem Boot auf das gegenüberliegende Ufer, um uns die Alpakas anzuschauen. Leto war begeistert (sowohl von den Alpakas als auch von der Kellnerin an Board, der er ein Stanitzel abschnorrte).

Und so schnell endet der Urlaub. Samstag Vormittag ging es nach Hause. Wir brauchen nun alle eine weitere Woche zur Erholung vom Erholungsurlaub.

Der Vorname

Unglaublich. Leto ist heute ein halbes Jahr alt.

Anlass genug, um die oft gestellte Frage zu beantworten, wie wir auf den unüblichen Namen Leto kamen.

Wir haben uns die Suche nach dem perfekten Namen nicht leicht gemacht. Ausschlusskriterien waren schnell gefunden und die meinen waren durchaus sehr ausschließend: Keine Namen mit religiösem Hintergrund (also quasi alle gängigen Namen …) und kein Name von Freunden, idealerweise nicht einmal von Bekannten (ich kenne viele Leute …). Und wenn es leicht ginge, wünschte ich mir einen Namen mit Nerd-Bezug.

Wochen, wenn nicht gar Monate vergingen ohne dass uns auch nur ein einziger Name einfiel, der uns gefallen hätte. Wir durchstöberten Namenslisten über Namenslisten. Ich weitete meine Suche auf Nerd-Universen aus. Aber weder im Star Wars Universum noch im Herr der Ringe Universum wurde ich fündig. Dabei war die Antwort doch so nahe. Spätestens seit dem Buchklub von Comicbookgirl19 sind Sylvia und ich riesige Fans des Dune Universums.

Leto heißt der Vater des Protagonisten sowie [SPOILER WARNUNG] später auch sein Sohn. Der Name erfüllte alle Kriterien. Als Bonus gibt es eine Titanin in der griechischen Mythologie mit dem Namen und auf Serbisch heißt es Sommer und wird auch als Mädchenname verwendet.

Also schlug ich den Namen vor. Anfangs erntete ich noch Skepsis aber auch kein reflexartiges Nein. Das war besser als alles bisher. Weitere Monate vergingen ohne konkrete Namensfindung – teilweise sogar mit explizit abgemachter Namens-Diskussions-Pause. Aber eines blieb im Hinterkopf: Leto. Immer wenn jemand fragte, ob wir schon einen Namen hätten antworteten wir zwar mit nein, aber Leto nannten wir trotzdem als (hauptsächlich meinen) Kandidaten. Und so sickerte der Name.

Der Tag der Geburt kam näher und die Namensfindung musste konkreter werden. Wir machten Listen und hatten dann in Summe fünf Namen parat, die für uns beide ok waren. Je nachdem wessen Vorschlag es würde, war die Abmachung, dass der Familienname von der anderen Seite käme. Leto war hier der einzige Name, für den wir bereits einen zweiten Vornamen hatten. Wir wollten jedenfalls, dass das Kind einen zweiten Namen bekommt.

Die letztendliche Entscheidung fiel dann im Kreißsaal. Als ich das frisch geborene Baby in die Hand bekam, stellte die Hebamme die Frage, ob wir schon einen Namen hätten. Ehe ich verneinen konnte nickte mir Sylvia zu und antwortete mit „Ja, Leto.“ Ich durfte dann den zweiten Vornamen nennen. Seitdem heißt unser Kind:

Leto Maximilian Gierlinger.

Podersdorf 2020: Erster Urlaub zu dritt

Letzte Woche verbrachten wir unseren allerersten Urlaub zu dritt. Corona- und Baby-bedingt entschieden wir uns für ein verlängertes Wochenende im nahegelegenen Podersdorf.

Die Anfahrt traten wir mit einem voll gepackten Kinderwagen per Zug bis Neusiedl am See an und ließen uns anschließend vom Taxi nach Podersdorf bringen.

Riesig ist Podersdorf nicht, aber für unsere bescheidenen Ansprüche reicht es allemal.

Zwei Tage verbrachten wir hauptsächlich am Strand. Leto machte seine erste Bekanntschaft mit „wilden Gewässern“. Er kommt wohl in der Hinsicht eher nach mir und ist nicht begeistert, wenn das Wasser zu kalt ist.

Zwischendurch betreiben wir etwas Sport und erholen uns anschließend von den Strapazen.

Gutes Essen und Trinken darf im Urlaub natürlich auch nicht fehlen!

Am Samstag luden wir uns zu Martina und Stephan ein und ließen uns ihr neues Haus inklusive Garten und Swimming Pool zeigen. Leto hat es gefallen!

Sichtlich erschöpft fuhren wir am Abend heim. Wir freuen uns schon auf den nächsten Ausflug!

Leto, ich bin dein Vater!

Am 25. April 2020 um 5:29 war es endlich so weit: Unser Sohn – Leto Maximilian Gierlinger – ist gesund und munter mit 3155g Masse und 52cm Größe auf die Welt gekommen.

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Vor genau einer Woche, nach 3 Tagen coronabedingter Trennung, durften Leto und Sylvia endlich zu mir nach Hause und wir genießen seither die schönen – sowie anstrengenden – Seiten des Elterndaseins.

SailorMeni Junior

Ich werde langsam alt. Es ist also Zeit, der Welt einen neuen SailorMeni zu schenken, der in Zukunft mein Erbe antreten kann. Mit Plandatum 27. April 2020 ist es so weit. World beware!

SailorMeniJunior_blog

Weana, die Richtung Stimmt! – Mit dem Rad von Wien ans Meer

Heuer haben wir vollbracht, was wir letztes Jahr kurzfristig hitzebedingt verworfen hatten: Wir sind mit dem Rad ans Meer gefahren!

Von der Haustür weg führte unsere Route nach Neusiedl, die Ungarisch-Österreichische Grenze entlang, durch die Südsteiermark nach Maribor. Hier schummelten wir etwas und nahmen den Zug nach Koper, wo wir dann die Küste entlang bis nach Venedig radelten.

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Tag 1: Wien Taborstraße nach Neusiedl am See – 65 km, 110 m bergauf
Die Strecke kannten wir schon, von dem her war es motivationstechnisch einfach. Es geht fast die ganze Zeit bergab und die Gegend ist schön. Erschwerend kam hinzu, dass ab der Stadtgrenze für über zwei Stunden Regen angesagt war. Wir ließen uns nicht unterkriegen, zogen unsere Regenmontur an und radelten voran.

Später verzogen sich die Wolken und wir konnten in Neusiedl am See noch einen schönen Nachmittag verbringen. Am Abend luden wir Martina und Stephan zum Abendessen in den Heurigen ein, als Dankeschön, dass wir die erste Nacht unserer Tour bei ihnen verbringen durften.

Tag 2: Neusiedl am See nach Deutschkreutz – 60 km, 160 m bergauf
Das Wetter war instabil angesagt. Ab Mittag sogar gute Chancen auf Gewitter. Also hielten wir uns flexibel. Als erstes gab es ein Frühstück in Podersdorf. Dann ging es weiter nach Illmitz von wo wir eine Fähre nach Mörbisch nahmen. Beim Mittagessen stellte sich heraus, dass sich die Wetterwarnungen verflüchtigt hatten. Also buchten wir ein Zimmer in Deutschkreutz und fuhren dorthin.

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Tag 3: Deutschkreutz nach Velem – 41 km, 420 m bergauf
Die Wetterprognose blieb besorgniserregend, also wählten wir weiter den vorsichtigen Ansatz. Zu Mittag merkten wir dann, dass unsere Flexibilität nicht nur Vorteile hat. Wir fanden keine Unterkunft, die direkt auf unserer Strecke und in angenehmer Distanz lag. Also machten wir einen kleinen Umweg in das Bergdörfchen Velem.

Dass die Strecke etwas kürzer war, war durchaus von Vorteil. Die ersten Ermüdungserscheinungen traten ein und erstmals mussten wir tatsächliche Bergauf-strecken überwinden (gelegentlich auch schiebend), was Kraft und Zeit kostete. Immerhin hatten wir damit schon ein paar Höhenmeter überwunden, die sonst für den nächsten Tag angestanden wären.

Tag 4: Velem nach Jennersdorf – 77 km, 410 m bergauf
Der Tag startete mit zwei Hürden: Erstens: Wir hatten kein Frühstück in der Unterkunft und in dem Dorf war auch nichts aufzutreiben. Zweitens: die ersten paar Kilometer waren bergauf. In Bozsok fanden wir ein nettes Café und ab da ging’s lange flach dahin.

Wir wollten bis nach Jennersdorf kommen, behielten aber lange die Option offen, doch in Güssing einen Zwischenstopp einzulegen. Aber unsere Sorgen, wir wären nach 50 km schon zu Müde für einen letzten Anstieg, wurden nicht bestätigt und so schafften wir den bisher längsten Abschnitt und gönnten uns ein gutes Abendessen in Jennerdorf.

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Tag 5: Jennersdorf nach Mureck – 55 km, 380 m bergauf
Es war an der Zeit, in die Steiermark zu übersetzen. Im Burgenland war es flach, in der Steiermark auch wieder. Dazwischen ein ordentlicher Hügel. Der Höhepunkt in St. Anna am Aigen wurde mit traumhafter Aussicht belohnt.

Der Abend war dann etwas eigenartig. Wir kehrten erschöpft in einem Wirthaus/Restaurant/Hotel ein. Den Willkommens-schnaps tranken wir eigentlich nur aus Freundlichkeit. Dass uns der Wirt gleich einen Platz fürs Abendessen reservierte nahmen wir an, wobei es uns schon etwas komisch vorkam, wie wichtig es ihm war, dass wir schon um 19:00 (ca. eine Stunde nach Ankuft) gestellt sind. Eigentlich wollten wir ja nur eine Kleinigkeit essen, fanden aber mehrere Bestecke am Tisch und erkannten schnell, dass der ausgeschriebene Steirische Abend wohl ein fancy mehrgängiges Menü ist. Wir wehrten uns nicht dagegen und bekamen tatsächlich ein ausgezeichnetes Essen aus Gurkensuppe, Eierschwammerl, selbstgemachtem Tomateneis (ok, nichts für mich), Mangalitzerschweinderl und Kaiserschmarrn. Wenn wir so ein Essen haben wollten hätten wir sicher eine große Freude damit gehabt, so lagen die 45€ des unbestellten Menüs mitsamt dem voll verrechneten Willkommens-schnaps schwer im Magen. Dass wir kaum schlafen konnten, weil es im Zimmer viel zu heiß war und wir bei offenem Fenster im 15 Minutentakt dran erinnert wurden, dass eine Kirche gleich ums Eck war, wertete das Erlebnis auch nicht gerade auf. Sehr schade, dass wir nicht in den Pool springen konnten, der von unserem Fenster aus zu sehen war …

Tag 6: Mureck nach Maribor – 36 km, 190 m bergauf
Gut, dass die nächste Fahrt recht kurz war. Schlecht, dass es dennoch der längste Tag unserer Reise wurde.

Wir verließen nun endgültig Österreich und fuhren in das Innere von Slowenien, wo Maribor unser nächster Halt sein sollte. Von hier aus ging es für fast 300 km in die Berge weswegen wir beschlossen, dass wir die Strecke abkürzen. Online war nicht in Erfahrung zu bringen, wie und ob wir unsere Räder mit dem Zug transportieren konnten. Angezeigte Baustellen auf der Strecke machten es nicht einfacher.

Also informierten wir uns am Bahnhof in Maribor. Die Lösung ganz einfach: Um 3:15 ging ein Zug direkt nach Koper (mit Schienenersatzbussen kurz vor dem Ziel), da können wir unsere Räder gerne unterbringen! Also verbrachten wir einen laaangen Tag in Maribor und eine noch längere Nacht im Zug.

Tag 7: Koper – 6 km, 100 m bergauf
Am Vormittag kamen wir in Koper an und besorgten uns Frühstück. Anschließend legten wir uns ins Strandbad und genossen erstmals das Meer, was auch den Vorteil hatte, dass wir uns den Schweiß des Vortages abwaschen konnten.

Nach dem Mittagessen fuhren wir in unsere Unterkunft. Wir verfluchten abermals, dass wir so kurzfristig buchten und nur etwas 6 km außerhalb der Stadt fanden. Noch mehr verfluchten wir die letzten 2 km, die wir in praller Hitze steil bergauf schieben durften.

Aber alles war vergessen, als wir die supernette Besitzerin kennenlernten, die uns das perfekte Zimmer auf der Farm anbot. Nach einem Nachmittagsschläfchen konnten wir unsere Wäsche waschen und bekamen noch ein großartiges Abendessen aus selbst gemachten Leckereien. Wir waren richtig froh, dass wir genau in dieser Unterkunft gleich zwei Nächte gebucht hatten!

Tag 8: Portoroz
Am 8. Tag gönnten wir unseren geschundenen Körpern eine Auszeit und nahmen ein Taxi nach Portoroz, wo Sylvias Bruder und Familie zufällig gerade Urlaub machten.

Tag 9: Koper nach Triest – 28 km, 190 m bergauf
Wir setzten die Tour mit einer weiteren kurzen Strecke fort. Der Übergang von Slowenien nach Italien war wirklich hart. In Slovenien gab es fast durchgehend gut ausgebaute und gut beschilderte Radwege, in Italien hat man das Gefühl, dass Radfahrer von Verkehrsplanern gehasst werden. Oft keine Radwege und wenn mal ein paar 100m ein Radweg ist, muss man dafür auf gut befahrenen Straßen zweimal die Seite wechseln, nur um dann abrupt über eine Gehsteigkante in den Gegenverkehr entlassen zu werden.

Immerhin sind die Autofahrer durchaus aufmerksam und lassen einen sehr einfach und unaufgeregt queren. Die einzige Hupe die wir in Italien hörten war ein Wiener Neustädter, der einen Italiener anhupte, weil dieser uns über die Straße ließ …

In Triest bezogen wir die Unterkunft, stellten unsere Räder ab und hatten dann noch genug Zeit für einen netten Stadtspaziergang.

Tag 10: Triest nach Aquileia – 50 km, 80 m bergauf
Dies war der letzte Tag mit einer nennenswerten Steigung. Diese (sowie den italiensichen Verkehr) meisterten wir mit Bravour. Wir waren aber an dieser Stelle froh, dass wir so spät mit buchen dran waren, dass unser gewünschtes Ziel in nochmal 45 km Entfernung keine Zimmer mehr hatte. Das wäre richtig anstrengend geworden. So hatten wir sogar noch Zeit, uns die Römerausgrabungen anzuschauen.

Tag 11: Aquileia nach Portogruaro – 67 km
Nach 11 Tagen sind wir schon total im Radfahr-Trott. Die schlechte Radrouten-Beschilderung macht uns etwas zu schaffen, aber wir sind mit der Bikemap App sehr gut ausgerüstet. Portogruare hat eine sehr nette Innenstadt. Leider ist unsere Unterkunft wieder mal etwas außerhalb, sodass wir am Abend lieber ins Bett fielen als noch einen Ausflug zu machen.

Tag 12: Portogruaro nach Venedig (Lido) – 78 km
Die letzte Etappe ging nochmal richtig gut von den Beinen. In der Gegend gab es teilweise gute (vom Autoverkehr isolierte) Radwege und viele lange Strecken ohne verwinkelte Abbiegungen. So schafften wir es bis zum frühen Nachmittag zur Fähre, die uns zum Lido bei Venedig brachte. Noch 3 km radeln und wir waren in unserer letzten Unterkunft.

Dann stand noch ein kleiner Spaziergang zum Strand und ein Abendessen im Zentrum an.

Tag 13: Lido
Zum Abschluss gönnten wir uns einen ganzen Tag am Strand. Viel der Fläche ist Privatstrand, wo man nicht direkt im Sand liegen darf. An den zahlreichen Stegen ist es ok und im Wasser sowieso.

Wir wanderten in Richtung Süden, wo wir nach etwa 30 Minuten einen Strand fanden, der komplett frei zugägnlich war. Dank nicht zu heißer Temperaturen und einer kühlen Brise hielten wir es tatsächlich den ganzen Tag dort aus und genossen das Baden und Herumliegen.

Tag 14: Heimreise
Nach zwei Wochen endete unsere Rundreise. Wir schifften unsere Räder zum Bahnhof, nahmen einen Bus nach Villach (zu spät reserviert für Direktzug …) und von dort einen Zug nach Bruck an der Mur, wo wir uns noch zwei Tage von meinen Eltern verwöhnen ließen.

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Fazit: In Summe fuhren wir ca. 550 km und legten dabei über 2.000 Höhenmeter zurück. Das werten wir durchaus als eine Leistung und sind stolz darauf. Neben unseren Beinen hat uns geholfen: Bikemap, das uns immer den richtigen Weg zeigte, die EU-Regelungen für Mobile Daten, sodass wir jederzeit sorgenfrei nach dem Weg und nach Unterkünften suchen konnten sowie unsere guten Fahrräder der Marke KTM (das gute KTM nicht das böse!), die auf der gesamten Strecke keine einzige Macke zeigten.

Der Berg ruft mit viel Tunnels und Geleisen

Es war mal wieder Zeit für einen kurzen Urlaub. Sylvia und ich nahmen uns zwei Tage frei, die mit dem 1. Mai ein fünf Tage Wochenende erzeugten und fuhren in die Schweiz. Klimabewusst wählten wir als Fortbewegungsmittel den Zug, der uns nach zehn Stunden und einem kurzen Aufenthalt in Zürich sicher zur Familie einer Schulfreundin von Sylvia in Visp beförderte.

Nebst toller Unkerkunft und großartiger Verköstigung machten wir am nächsten Tag einen kleinen Ausflug zur Hängebrücke über Rotten (meine Höhenangst lässt grüßen …), tranken eine heiße Schoggi und erkundeten die Gegend.

Als besonderes Highlight gefielen mir die Galgen, die sich baugleich auch im Tragößer Galgenwald wiederfinden.

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Am Nachmittag erholten wir uns noch etwas, wurden ein weiteres Mal verköstigt und dann nach Täsch gebracht (Danke Claudia für alles!!), wo es dann mit dem Zug nach Zermatt ging. Ein köstliches – aber viel zu füllendes – Käsefondue und einen kurzen Spaziergang später fallen wir erschöpft ins Bett.

Zu Beginn von Tag drei erhöht sich die Spannung. Bisher war das Wetter trüb mit schlechter Sicht (aber immer noch besser als prognostiziert) und es war fraglich, ob wir das Matterhorn zu Gesicht bekommen würden.

Von herunten sah man nichts, aber auf der Webcam vom Gornergrat lugte der Gipfel des Matterhorns leicht hervor. Es war aber nebelig und bewölkt, also durchaus mit Risiko behaftet, dass man für ca. 70€ Fahrt nach oben ohne atemberaubende Aussicht da steht. Wir gingen das Risiko ein …

… und wurden belohnt! Die Auffahrt und der erste Rundgang war bedeckt, doch nach dem Essen lichtete sich der Himmel, das Matterhorn kam zum Vorschein und wir genossen die wunderschöne Aussicht.

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Zufrieden machten wir uns auf den Rückweg, wanderten noch etwas durch die „Stadt“ und aßen letztendlich im Pollox zu Abend, wo Sylvia vor einigen Jahren ein Sommerpraktikum absolvierte. Das Restaurant war ausgezeichnet und so wie früher, was man von Sylvias damaliger Unterkunft – der Villa Waldesruh – leider nicht sagen kann. Sie wurde voriges Jahr abgerissen …

Am letzten Tag war die Sicht dann sogar bis nach unten wunderschön und wir konnten nochmal das Matterhon bestaunen. Allerdings hatten wir nicht mehr allzu lange Zeit. Es ging sich noch ein kurzen Treffen mit einer weiteren Schulkollegin von Sylvia (Danke Eva für den Café!) sowie die Beschaffung von etwas Schokolade mit unseren letzten Franken aus, ehe wir den 12 stündigen Heimweg antraten.

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Der Ausflug war echt wunderschön und jede Sekunde der beschwerlichen Reise wert!

Radeln durch das Salzkammergut

Der heurige Urlaub sollte im Zeichen des Fahhrads stehen. Der ursprüngliche Plan war, von der Haustüre zu starten und binnen drei Wochen ans Meer – vorzugsweise Kroatien – zu radeln. Dieser wurde mehrfach modifiziert und mündete letztendlich aufgrund des viel zu heißen Wetters in einer Woche radeln im Salzkammergut.

Wie bei uns üblich buchten wir die erste Nacht und wollten dann spontan entscheiden, wie es weitergeht. Als erste Etappe steckten wir uns Salzburg nach Strobl. Das sind ca. 60 km, aber unser erfolgreicher Ausflug nach Neusiedl (ca. 70 km) stimmte uns optimistisch, wenn auch der Weg etwas mehr bergauf ging.

Also bepackten wir unsere Räder und los ging es.

Wir merkten bald, dass dieser Weg, der leicht aber stetig stieg, uns weit mehr zusetzte als das durchgehende Bergab ins Burgenland. Das schwere Gepäck machte es nicht leichter und so mussten wir auf 1-2 steileren Stellen absteigen und schieben. Der Ärger – wie auch der Neid – war groß bei jedem eBike, das an uns vorbeiflitzte.

Groß war auch die Freude, als wir den Mondsee erreichten und es schön flach dahin ging. Leider konnten wir hier nicht innehalten, denn es war noch ein gutes Drittel unseres Weges vor uns und wir waren im Zeitplan hinten nach.

Und dann kam das Stück, das uns für den ersten Tag sprichwörtlich das Genick brach und unsere Ambitionen (jeden Tag so 3-5h durch die Gegend radeln) zerstörte. Auf 3 km jagte uns die Strecke 170 Höhenmeter bergauf. An dieser Stelle endete auch der sonst gut ausgebaute Radweg und wir mussten die stark (und teilweise rasend) befahrenen Serpentinen rauf schieben, weil schlicht und einfach die Kraft nicht reichte.

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Den Berg überwunden und nach St. Gilgen gerollten waren wir heilfroh, dass es dort Fähren nach Strobl gba, denn wir hatten keine Lust mehr, die letzten ca. 15 km zu fahren, auf denen uns Google noch ein weiteres Steiles Stück anzeigte.

In Strobl angekommen bezogen wir unser Quartier, gingen Abendessen und verwarfen unsere Pläne. Wir verbrachten hier drei Tage – nachdem wir am zweiten Tag erfuhren, dass unser Wunsch, länger hier zu bleiben doch möglich ist und wir eine andere Unterkunft mit knackigen 94€ Stornogebühr absagten.

Tag 2 verbrachten wir faulenzend am See und besuchten am Abend ein Fest des netten kleinen – wenn auch touristisch angehauchten – Dorfes.

Für Tag 3 war am Nachmittag Gewitter angesagt. Wir radelten am Vormittag nach St. Wolfgang. Das Wetter schien zu halten, so fuhren wir die Schafbergbahn hoch und genossen das Mittagsessen bei großartiger Aussicht.

Das Wetter hielt weiter und so konnten wir auch wieder zurückradeln, anstatt die Fähre zu nehmen. Den Abend verbrachten wir in der hauseigenen Kegelbahn, um dem Gewitter zu entgehen, das verspätet auch tatsächlich eintraf.

Die nächste Etappe führte uns nach Bad Ischl, wo wir weitere drei Tage verbrachten. Die erste Sehenswürdigkeit war die Fahrt mit der Katrin sowie die anstrengende aber schöne Wanderung am Berg.

Den nächsten Tag verbrachten wir in Bad Ischl, zu einem guten Teil in und um die Kaiservilla, wo wir einiges über Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth (Sisi darf man ja nicht sagen) lernten.

Am letzten Tag in und um Bad Ischl schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zum Hallstätter See, wo wir uns genauer anschauen wollten, was an dem kleinen Dorf Hallstatt so außergewöhnliches dran ist, dass man in China eine Kopie davon errichtete.

Es stimmt schon, es ist ein sehr nettes Dorf, wenn auch total touristisch überlaufen. Das Highlight war definitiv der Besuch im Salzbergwerk. Wir lernten einiges über den Salzabbau – früher wie heute, durften rutschen und bestaunten die älteste Holzstiege der Welt.

Für den letzten Tag gab es nochmal einen Szenenwechsel. Wir fuhren nach Altmünster und verbrachten den heißen Tag am See. Der nächste Tag sollte Regen und starke Abkühlung bringen, also beschlossen wir nach Hause zu fahren. Nun sollten die Temperaturen auch in Wien wieder erträglich sein.

Alles in allem war es ein sehr schöner Urlaub, der einen netten Kontrast zu unseren üblichen dicht gepackten Reisen stand. Wir verbrachten einige Zeit am Fahrrad (ok, nicht ganz unüblich), hatten nur kleinere Tagespläne und verbrachten viel Zeit mit ausruhen. Das tut auch mal gut. Besonders schön ist auch, dass wir nicht zwei Tage nach Rückreise wieder ins stressige Arbeitsleben springen müssen, sondern auch noch eine Woche Wien-Urlaub genießen können.

Möbel Marke Eigenbau

Einige Monate ist es her als wir den Plan schmiedeten, aus Mangel an gefundenen passenden Möbeln selbst Hand anzulegen. Der Fokus lag stark auf unserer Musikanlage: Der Plattenspieler und der Verstärker sowie auch die Platten (und wenn es geht irgendwann ein potentieller Subwoofer) sollen ein schönes Regal bekommen und die Boxen sollen auf Kopfhöhe an der Wand montiert sein, sodass der Raum schön ausgeschallt wird.

Erste Skizzen waren schnell erstellt. Nach detaillierter Aussprache adaptierte ich sie nach unseren gemeinsamen Vorstellungen. Unsere Wände waren hier der heikle Punkt. Die rechte Box musste in ein komplett verwinkeltes Eck gebastelt werden und auch das Eck über dem Tisch ist nicht rechtwinkelig. Einige genaue Messungen und detaillierte Konstruktion am Papier brachten eine genaue Skizze hervor – inklusive aller Bretter, die wir benötigten.

Mit diesen Plänen fuhren wir im Herbst zum Baumarkt, suchten uns passendes Holz und wollten es zum Zuschneiden abgeben. Es stellte sich heraus, dass sie zwar millimetergenau zuschneiden, allerdings nur rechtwinkelig. Auch der nächste Baumarkt konnte es nicht besser, also zogen wir vorerst desillusioniert wieder ab.

Ein neuer Plan musste her: Die schiefen Bretter selbst zuschneiden. Da dies im Winter unzumutbar ist, legten wir das Projekt erst mal auf Eis. Letztes Wochenende war es endlich so weit, dass es sich zeitlich und motivationstechnisch ausging, den Plan tatsächlich umzusetzen. Wir borgten uns Werkzeug (vielen Dank Anouk!) sowie ein Auto inklusive Fahrerin (vielen Dank Suzi!) aus und brachten alles Notwendige in unsere Wohnung.

Wir ließen uns die Bretter vom Baumarkt so gut es ging zurechtschneiden und bemerkten leider erst zu Hause, dass sie offensichtlich beim Zuschneiden nicht so überlegt vorgingen wie wir, als wir die für den Zuschnitt nötigen Bretter abgaben. Demnach hatten wir viel Verschnitt aber nicht alle notwendigen Bretter. Da der Zuschnitt gratis war (und es viele Schnitte waren), wollen wir uns nicht allzusehr beschweren, aber sie hätten zumindest was sagen können, dann hätten wir die zwei zusätzlichen Bretter gleich eingepackt und ich hätte nicht nochmal extra hinfahren müssen …

Nach dem kleinen Umweg ging es für mich zur Sache. Ich hatte noch nie eine Handkreissäge benutzt und kann mich auch nicht dran erinnern, je eine Stichsäge bedient zu haben. Aber was soll schon schief gehen?

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Die ersten Schnitte waren noch etwas tolpatschig, aber mit der Zeit kam ich rein und schaffte halbwegs gerade Schnitte.

Die fertigen Bretter verleimte ich. Hier wären mehr und längere Klemmen hilfreich gewesen, aber ich improvisierte ganz gut.

Wir mussten dann noch ein paar Tage auf die Winkel zum Montieren an der Wand warten, bis gestern Abend endlich alles fertig wurde.

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Ich muss ehrlich sagen, ich bin mehr als zufrieden! Es schaut ziemlich genau so aus, wie wir es geplant haben. Manche Kanten haben bei näherer Betrachtung ein bisschen Charakter, aber definitiv nichts Auffälliges. Bei der Gelegenheit investierten wir auch gleich noch eine Minute um den Wandschmuck aufzuhängen, den wir vor fast einem Jahr aus Vietnam mitbrachten.

Und das nächste Projekt steht auch schon wieder fest: Da ich es geschafft habe, mich bei der Lücke für den Subwoofer um ein paar Centimeter zu vertun und es tatsächlich keinen Subwoofer für die Größe zu erwerben gibt, werd ich mir wohl selber einen bauen müssen …