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I survived Kings Landing

… oder auch: Eine Woche Urlaub in Dubrovnik.

Ich kann nicht leugnen, dass der Hauptgrund für die Wahl von Dubrovnik als Urlaubsziel die TV Serie Game Of Thrones ist. Die Stadt und umliegende Schauplätze werden uns als Kings Landing und Qarth verkauft und so phantastisch wie sie im Fernsehen rübekommen sind die die Orte auch live zu erleben.

Die Kroatische Stadt Dubrovnik ist direkt an der Küste und bietet wunderschöne Klippen mit Aussicht auf das strahlend blaue Meer. Die Gebäude wirken (und sind es zu guten Teilen auch) wie lebendig gebliebene Zeitzeugen vergangener Jahrhunderte.

2015-09_Dubrovnik_0142015-09_Dubrovnik_0252015-09_Dubrovnik_0342015-09_Dubrovnik_056 2015-09_Dubrovnik_084 2015-09_Dubrovnik_196

Auffallend ist, dass anstatt von TouristInnen übersähten Sandstränden es relativ freie Zugänge zum Meer gibt. Diese sind entweder mit Kieselsteinen bedeckt oder gar vom Felsen geformte (oder in den Felsen gebaute) Stellen, an denen man einfach reinspringen kann – sogar mitten in der Innenstadt.

2015-09_Dubrovnik_004 2015-09_Dubrovnik_005 2015-09_Dubrovnik_033 2015-09_Dubrovnik_194Es gibt keine Abzäunungen und verbotene Zonen und so ist es ein Leichtes, abseits der Wege oder außerhalb der Stadtmauer die Felsen zu erklimmen und sich gemütlich den Sonnenuntergang anzuschauen.

2015-09_Dubrovnik_140 2015-09_Dubrovnik_218 2015-09_Dubrovnik_225Das Herzstück von Dubrovnik ist die Altstadt. Diese beinhaltet Jahrhunderte alte Häuser (mit dem Jugoslavien-Krieg verschuldeten neuen Dächern) und eine vollkommen erhaltene Stadmauer.

Schlendern durch die Gassen fühlt sich so an, als würde man durch eine mittelalterliche Stadt spazieren. Natürlich ausgenommen der Scharen an Touristen, der Massen an Souvenierläden und Lokalen.

2015-09_Dubrovnik_1262015-09_Dubrovnik_1152015-09_Dubrovnik_0462015-09_Dubrovnik_0482015-09_Dubrovnik_063Als Hauptnahrungsmittel wählte ich Tintenfisch. Bei uns kennt man ihn hauptsächlich als gummiartigen Ring innerhalb von Panier, in Fett gebacken und mit Sauce Tartare garniert. Dort aß ich ihn hauptsächlich als Ganzes, meist gegrillt. Macht einen kleinen aber feinen Unterschied. Natürlich kann ich auch andere Meerestiere kann ich empfehlen.

2015-09_Dubrovnik_044 2015-09_Dubrovnik_045Neben Dubrovnik selbst kann ich auch Reisen an die umliegenden Inseln (zum Beispiel als Tagesausflug) empfehlen. Diese sind gut mit der Fähre erreichbar, wobei teilweise die Anzahl der Shuttles täglichen Fahrten nicht sehr hoch ist.

2015-09_Dubrovnik_129 2015-09_Dubrovnik_150 2015-09_Dubrovnik_166Last but not least durfte eine geführte, eintägige Game of Thrones Tour natürlich nicht fehlen.

2015-09_Dubrovnik_290Kings Landing:
Beim Haupteingang in die Altstadt wurde die gesamte Szene gefilmt, als King Joffrey in der zweiten Staffel mit Dreck beworfen wurde und es anschließend zum Handgemenge kam.

2015-09_Dubrovnik_040Hier sieht man sowohl die Bucht, in der Myrcella verabschieded wurde (kurz vor den oben genannten Szenen) als auch der Pier in der Shae und Sansa redeten und später Littlefinger seine Pläne Sansa wegzubringen offenbarte.

2015-09_Dubrovnik_2662015-09_Dubrovnik_270In der Burg gleich nebenan sowie in den Gärten ein paar Kilometer entfernt wurden einige Szenen gedreht.

2015-09_Dubrovnik_263 2015-09_Dubrovnik_299Wenn man hier ganz genau hinsieht (reinzoomt) und sich ein anderes Symbol am Boden der runden Terasse denkt, erkennt man den Schauplatz des Kampfes zwischen Oberyn Martell und Gregor Clegane.

2015-09_Dubrovnik_320Und beim nächsten Bild muss man sich die Geschäfte/Schirme und die Kleidung wegdenken, dann ist auch diese einprägsame Szene aus der fünften Staffel schnell erkannt.

2015-09_Dubrovnik_283Qarth
In einem Museum mitten in Dubrovnik werden Daenerys Schiffe verwährt, mit denen sie Westeros erobern will; auf der nahegelegenen Insel Lokrum findet eine Party in Qarth statt.

2015-09_Dubrovnik_2742015-09_Dubrovnik_275 2015-09_Dubrovnik_286Die Eindrücke des Urlaubs verleiteten uns, sofort wieder Game of Thrones (ab der zweiten Staffel) zu schauen. Der Fokus ist nun stark auf Beobachtung der Umgebung gewandert!

Ireland in a Busshell

Frisch zurück aus Irland brummt mein Kopf noch immer von den geballten Eindrücken, die ich in der vergangenen Woche erlebte.

Unorganisiert – wie wir das so gewohnt sind – landeten wir Montag Mittag in Dublin. Von dem Hostel in dem wir die ersten beiden Nächte verbrachten schnappten wir uns eine Hand voll Flyer und begaben uns in das erstbeste Pub. Die Planung unseres Trips artete in eine dicht gepackte Kulturreise aus, in der wir die konzentrierte Geschichte Irland in uns aufsogen und nebenbei spektakuläre Landschaften bewunderten.

Dublin
Ganz Irland ist geprägt von vielen (katholischen) Kirchen. Auch in Dublin findet man einige davon.

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Noch häufiger vertreten sind Pubs. Hierin fühlt man sich schnell heimisch, denn diese gleichen denen in Österreich. Unsere können aber nicht mit den Dimensionen in Irland mithalten. Dort sind die Pubs größer, es wird jeden Abend Live-Musik geboten und auch die Speisekarte weist neben den üblichen Burgern und Fisch&Chips so manche Eigenheiten auf (Lasagne mit Chips).

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Unsere erste geführte Geschichte-Stunde erhielten wir im ehemaligen Gefängnis Kilmainham Gaol. Nach einer ca. 30 minütigen Anstellzeit erhielten wir Tickets für die Führung. Eine weitere Stunde Wartezeit war im Museum in der Nähe des Eingangs schnell überbrückt.

Neben der Entwicklungsgeschichte des Gefängnisses wurde hier eine Formel zur „humanen“ Hinrichtung mittels Erhängen entwickelt. Sie berechnet Anhand der Körpermaße die mindeste Seillänge, um zu gewährleisten, dass der/die zu Hinrichtende durch Genickbruch stirbt und nicht bis zur Erstickung am Seil baumelt.

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Die Führung selbst beinhaltete neben beeindruckenden Räumlichkeiten viele Details über den Osteraufstand 1916, der den Trubel des ersten Weltkriegs ausnutzen wollte, um Irland unabhängig zu machen und dazu beitrug, dass dies wenige Jahre später auch geschah.

Den Heimweg nutzen wir für leichtere Kost und genossen die Landschaft, insbesondere den Garten einer Kunstuniversität. Hier wurde auch meine erste Idee für ein Motto des Blogeintrages geboren: „I came to this hand, and I call it … this hand“.

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Galway
Am Mittwoch setzten wir uns in einen Bus nach Galway und kreuzten so Irland von ganz Ost nach ganz West. Galway war bis zum Mittelalter eine florierende Handelsstadt. Bis sie wieder einmal erobert, die verwaltenden Klans vertrieben und die  Stadt heruntergewirtschaftet wurde.

Der Umstand ist dafür verantwortlich, dass die Gebäude der Innenstadt (und viel mehr ist Galway nicht) noch immer so aussehen wie vor 500 Jahren, wenn auch mit anderer Verwendung.

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Sehenswürdigkeiten sind die St. Nicholas Church (die fehlende Uhr am Turm in Richtung der protestantischen Kirche sind erste Anzeichen des jahrhundertealten Konflikts zwischen KatholikInnen und ProtestantInnen in Irland), Hookers, Claddagh Ringe und natürlich der Müllhaufen im Hafen.

2015-07_Ireland_0762015-07_Ireland_2042015-07_Ireland_3282015-07_Ireland_203Nach einer kurzen Stadtführung geht es weiter durch die wunderschöne Landschaft im Westen Irlands.

2015-07_Ireland_086 2015-07_Ireland_090 2015-07_Ireland_140 2015-07_Ireland_142Bis wir schließlich bei den Cliffs of Moher landen. Der Weg direkt neben den 700 Fuß tiefen Abgrund kann HöhenängstlerInnen (wie mir) ein mulmiges Gefühl einfagen.

Doch der Ausblick ist derart gigantisch und das Wetter für Schottland ungewohnt sonnig, dass man den Ängsten gerne trotzt und auch einmal einen Blick über die Kante wirft.

2015-07_Ireland_095 2015-07_Ireland_097 2015-07_Ireland_112 2015-07_Ireland_115 2015-07_Ireland_116 2015-07_Ireland_131Wir kosten jede Sekunde aus und kommen (nicht zum letzten Mal) erst in letzter Minute zum Bus, der uns zurück nach Galway bringt, wo wir zwei weitere Tage verbringen.

Aran Islands
Es ist mittlerweile Donnerstag und der Tag kündigt typisch Irisches Wetter an: ständiger Nieselregen und viel Wind. Wir entschließen uns, per Bus/Fähre zur Hauptinselder Aran Islands zu fahren.

Erst noch skeptisch – aber gestärkt durch einen Burger (und Irish Coffee) – borgen wir uns Räder aus und fahren die Hauptroute entlang. Wir finden eine selbst für irische Verhältnisse hohe Dichte an Steinmauern, einen Strand und natürlich katholische Gräber mit Keltenkreuzen (eine Mischung aus katholischem Kreuz und dem Kreis des Keltischen Sonnengottes, Trademark St. Patrick).

2015-07_Ireland_156 2015-07_Ireland_159 2015-07_Ireland_1622015-07_Ireland_1642015-07_Ireland_165Der Boden besteht zu einem großen Teil aus kargen, ausgeschwemmten Steinmaterial. Der fruchtbare Boden funktioniert nur, weil er (vor Jahrtausenden) mittels Algen gefüllt wurde. Schaut man sich die Flora (in ganz Irland) an, könnte man meinen, man ist auf einer Österreichischen Weide, haargenau die selben Blumen!

2015-07_Ireland_1732015-07_Ireland_174Den Abschluss unserer Inseltour bildet Dun Aonghasa. Der tatsächliche Sinn dieser Befestigung ist längst vergessen. Was bleibt sind hohe Wände aus gestapeltem Stein, die in Halbkreisen rund um eine Klippe stehen. Nicht ganz so hoch wie die des Vortages, aber nicht weniger beeindruckend.

2015-07_Ireland_181 2015-07_Ireland_184 2015-07_Ireland_188Ein Blick auf die Uhr untersagt uns leider das Besuchen weiterer Sehenswürdigkeiten. Auch so schaffen wir es nur knapp zum Hafen, um unsere Fähre zu erwischen und einen weiteren Tag erschöpft aber zufrieden zu beenden.

Den Freitag verbringen wir gemütlich in der (leider wieder verregneten) Innenstadt von Galway, besuchen das Museum und bestaunen noch ein paar AkteurInnen des gerade stattfindenden Arts-Festivals. Der Bus am Abend bringt uns wieder nach Dublin, wo wir unser neues Lager in einem ehemaligen Kloster aufschlagen.

Belfast
Um 6:45 sitzen wir abermals im Bus, diesmal geht’s in den Norden nach Belfast. Während der Fahrt lauschen wir der Irischen Geschichte, die letztendlich im Konflikt zwischen KatholikInnen und ProtestantInnen (eine verkürzte Darstellung der KontrahentInnen, geht es doch um Nationalität – Irischer Nationalstaat versus Britische Union) in Belfast, dessen Waffenstillstand noch nicht einmal zwei Jahrzehnte währt.

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In einem Black Taxi werden wir chauffiert von einem urigen „katholischen“ Belfaster. Mit viel Humor vermittelt er den sehr ernsten Konflikt und zeigt uns ein paar Mahnmale: Graffiti-Mauern die diversen AkteurInnen und Ereignissen gedenken, das Denkmal am Ort des „Bloody Sunday“ und die protestantische Seite der „Peace Wall“, die jährlich Graffiti KünstlerInnen anlockt.

2015-07_Ireland_210 2015-07_Ireland_217 2015-07_Ireland_218Ein Brauch an dieser Wall ist, dort Botschaften zu hinterlassen. So taten es auch wir.

2015-07_Ireland_220 2015-07_Ireland_329Die Tour ended vor dem Titanic Museum, das als Alternativprogramm zur Taxi-Fahrt angeboten wurde. Wir begnügen uns mit dem für uns neuen Wissen, dass die Titanic in Belfast gebaut wurde und steigen in den Bus.

2015-07_Ireland_334Welcher uns zu dem Giant’s Causeway bringt. Ein weiteres Mal nutzen wir jede Sekunde des zweistündigen Aufenthalts, um die atemberaubende Naturkulisse zu bewandern und bestaunen.

2015-07_Ireland_2402015-07_Ireland_246 2015-07_Ireland_249 2015-07_Ireland_251 2015-07_Ireland_258 2015-07_Ireland_261Besonders beeindruckend ist das Gestein an der Küste. Die beste Erklärung für die tausenden und abertausenden Steinbrocken in Bienenwaben-Form ist das schnelle Abkühlen von Lawamassen nach einem Vulkanausbruch.

2015-07_Ireland_275 2015-07_Ireland_281 2015-07_Ireland_286Als letzte Station steuerten wir die Carrick-a-Rede Brücke an. Im vergleich zu den bereits besichtigten Sehenswürdigkeiten verblasst diese beinahe. Obwohl auch hier die Gegend wunderschön ist!

2015-07_Ireland_290 2015-07_Ireland_293 2015-07_Ireland_297 2015-07_Ireland_301Als kleines Schmankerl zum Schluss für Game of Thrones Fans: Die Landung von Theon Greyjoy in den Iron Isles wurde hier gedreht und in einem Feld darüber war das Camp von Renly Baratheon, auf dem Brienne of Tarth ihren Treueeid schwor. Die folgende Ruine – die wir schon viel früher passierten, aber die hier thematisch besser reinpasst – war Inspiration für Pyke.

2015-07_Ireland_317 2015-07_Ireland_335Ob der beeindruckenden Reise fällt es mir schwer, abschließende Worte zu finden. Ich kann mir gut vorstellen, wieder einmal eine Reise nach Irland anzutreten. Dann aber mit mehr Organisation, damit ich auch die Celtic Tour machen kann, die wir aus Mangel an freien Plätzen leider auslassen mussten.

Diverse „Song of Ice and Fire“ Bücher

IceAndFireDa das Erscheinungsdatum des nächsten „Song of Ice and Fire“ (aka Game of Thrones) Buches noch in den Sternen steht, habe ich mir die Wartezeit mit einigen Geschichten in diesem Setting verkürzt.

Tales of Dunk and Egg:
Die drei Kurzgeschichten „The Hedge Knight“, „The Sworn Sword“ und „The Mystery Knight“ erzählen die Abenteuer von Sir Duncan the Tall und Egg, dessen Knappen. Die Naivität des ersteren sowie die lose Zunge des zweiteren bringen die beiden immer wieder in brenzlige Situationen. Geschrieben sind die Geschichten in der bekannten Erzählform der „Song of Ice and Fire“ Bücher aus Sicht von Dunk. Wenn sie auch nicht direkt mit den Geschehnissen von Game of Thrones zu tun haben („Tales of Dunk and Egg“ spielen einige Jahrzehnte davor), so erhält man aber doch einen tiefen Einblick in die Welt, insbesondere nich tunter den Dächern der noblen Häusern.

The Ice Dragon:
Ungleich ihres Vaters und ihrer Geschwister ist Adara ein Kind des Winters, dem Kälte nichts ausmacht und das sich jedes Jahr auf den Winter und die Ankunft des Eisdrachens freut. Es ist zwar „nur“ eine Kindergeschichte und nicht direkt im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in der Welt von Ice and Fire (es ist nicht einmal offiziell bestätig, dass sich die Geschichte in dieser Welt abspielt), aber dennoch ein nettes Material für zwischendurch, insbesondere die genialen Zeichnungen.

The World of Ice and Fire:
Das ist die neueste Veröffentlichung rund um die Welt von Ice and Fire. Hierbei handelt es sich um einen 300 seitigen „Schinken“ im Großvormat, der die Geschichte von Westeros von vornherein aufrollt, und zwar im Form eines Geschichtsbuchs geschrieben von einem Maester zur Zeit der Geschehnisse von Game of Thrones. Zahlreiche Geschichten geben Aufschluss über die Geschehnisse zu den Zeiten der First Men, die Ankunft der Andals, die wichtigsten Familien in Westeros und natürlich die Regentschaft der Targaryen. Auch hier ist das atemberaubende Artwork nochmal besonders hervorzuheben.

George R. R. Martin – A Dance With Dragons

Achtung SPOILERS

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Daenerys Targaryen hat alle Hände voll zu tun. Sie kämpft mit den Problemen ihrer heranwachsenden Drachen, muss gleichzeitig muss sie ihre eroberte Stadt Meereen regieren und weiß nicht so recht wer Freund und wer Feind ist. Ein klares Ziel verfolgt Tyrion Lannister, der nach dem Mord an seinen Vater auf der Flucht vor seiner Schwester und das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld ist.

In Westeros versuchen die Boltons den Norden an sich zu reißen, während Stannis Baratheon ebendiesen sichern möchte. Jon Snow, mittlerweile Lord Commander der Nachtwache steht vor schwierigen Entscheidungen. Wie weit kann er Stannis unterstützen und wie weit kann er mit den Wildlings aus dem Norden auskommen. Nicht zuletzt lässt sich nicht leugnen: „Winter is coming!“

Nach einem Jahr in George R. R. Martins Fantasy-Epos bin ich endlich mit allen bisherigen Bänden durch. Es ist schwer zu glauben, dass in absehbarer Zeit kein neues Buch herauskommen wird. Bleibt nur zu sagen:

George R.R. Martin – A Feast For Crows

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Der offene Krieg in Westeros ist für den Moment vorbei. Mit dem Tod von Rob Stark sind die Mächte im Norden Führerlos. Darüber hinaus wird der Feldzug von den Iron Islands durch einen Nachfolgekampf um Balon Greyjoys Erbe ersetzt und nicht zuletzt ist auch Kings Landing nach Joffreys und Tywin Lannisters Tod alles andere als am Höhepunkt seiner Kräfte.

Zwischen Cersei Lannister und Margaery Tyrell – Mutter und Ehefrau des neuen, noch jüngeren Königs Tommen – entwickelt sich ein hinterrücks geführter Machtkampf, Jaime Lannister kämpft mit dem Verlust seiner Schwerthand und der Umtriebigkeit seiner geliebten Schwester und Brienne von Tarth versucht verzweifelt, ihre Schwure zu erfüllen, die vermissten Stark-Töchter zu finden und in Sicherheit zu bringen.

Arya Stark verschlägt es nach Braavos, wo sie von den Faceless Men zur Assassine ausgebildet wird, Sansa Stark lebt sich nach ihrerer Rettung durch Petyr Balish unter falschem Namen in der Eyrie ein, wo sie nach der Ermordung von Lysa Arryn (wo Sansa nicht ganz unbeteiligt war) um dessen schwächlichen Sohn kümmert. Zu guter Letzt verschlägt es Samwell Tarly auf die lange und beschwerliche Reise nach Oldtown. Er soll hierbei erstens das Kind von Mance Rayder (ein weiterer verstorbener König) schützen und selbst die Ausbildung zum Maester antreten.

Aber da fehlen doch noch einige Charaktere … Das liegt daran, dass George R.R. Martin die alle Rahmen sprengende Geschichte in zwei Teile splittete und dies nicht chronologisch tat, sondern nach Orte/Charaktere. Da dies erst im Epilog erklärt wird und ich mich von Spoilern fernhalte, ereilte mich das wie ein Schock: Ich muss nochmal 1.000 Seiten und unbestimmte Zeit bis zum Erscheinen des nächsten Buches warten, bis ich weiß, wie es mit Arya weitergeht? Da „Dance With Dragons“ neben der Parallel-Geschichte, Chronologisch etwas weitergeht, hoffe ich trotzdem auf etwas Fortsetzung (Spoiler bitte unterdrücken, ich wills nicht wissen).

George R.R. Martin – A Storm of Swords

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Weiter geht es in George R. R. Martin’s Song of Ice and Fire Epos. Mit Hilfe von Tywin Lannister konnte Kings Landing gehalten und Stannis Baratheon’s Angriff zurückgeschlagen werden. Doch die Situation spitzt sich zu und das Leben für die gefangene Sansa Stark aber auch für Tyrion Lannister entwickelt sich zur Hölle auf Erden.

Robb Stark’s Feldzug gerät ins Stocken, seine Heimat Winterfell ist niedergebrannt und er bringt die wichtige Allianz mit Walder Frey in Gefahr, als er statt dessen Tochter in jugendlichem Leichtsinn eine andere heiratet. Gleichzeitig versucht sich Arya Stark nach erfolgreicher Flucht in Richtung Norden und Jaime Lannister unter Aufsicht von Brienne of Tarth in den Süden durchzuschlagen.

Einen ganz anderen Kampf trägt John Snow aus. Er ist aus der Not heraus und auf Befehl seines Vorgesetzten als Spion zu den Wildlingen übergelaufen. Obwohl er einen Schwur der Enthaltsamkeit geschworen hat, verliebt er sich in Ygritte und versteht seine eigenen Gefühle nicht mehr.

Unberührt aller westlichen Geschehnisse strebt Daenarys Tagaryan ihrem Ziel der Rückeroberung ihres Königreiches entgegen. Neben wachsenden Drachen hilft ihr eine Armee aus auf Kampfmaschinen trainierte Eunuchen.

Mit jedem Buch werden die Absätze, die zur Beschreibung der Geschehnisse notwendig sind mehr. George R.R. Martin schaffte es, der Geschichte mit jedem neuen Erzählcharakter mehr Tiefe zu verleihen und den bis dahin noch als bösartige Bedrohung gesehenen Personen und Völkern plötzlich Leben und Mitgefühl einzuhauchen. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen und hoffe, dass Band 6 fertiggestellt ist, wenn ich mit den bisher veröffentlichen Büchern durch bin. Die Chancen stehen diesbezüglich leider schlecht.

George R.R. Martin – A Clash of Kings

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A Clash of Kings setzt nahtlos an die Geschehnisse in A Game of Thrones an. Im Osten versucht Daenarys Tagaryan verzweifelt ein Heer aufzustellen, um ihren rechmäßigen Thron zurückzuerobern. Im Norden zieht Jon Snow mit der Nachtwache Richtung Norden jenseits der Mauer, wo Wildlinge ein Heer zusammentrommeln, um in Westeros einzufallen.

In Westeros selbst entfacht nach König Roberts Tod ein brutaler Thronkrieg. Der junge Rob Stark etabliert sich als König im Norden und strebt danach, Thronfolger Joffrey Baratheon zu besiegen und seinen Vater zu rächen. Gleichzeitig stellen Roberts Brüder Stanis und Renly ihren eigenen Anspruch auf den Thron und schrecken auch nicht davor zurück, sich selbst zu bekämpfen.

George R.R. Martin schafft es, den Epos weiterzuspinnen. In keiner Weise liest sich A Clash of Kings wie eine Fortsetzung, sondern wie ein weiteres Kapitel einer größeren Geschichte. Geschickt spalten und treffen sich die Wege der Erzählcharaktere wodurch die Story vorangetrieben aber nie der Fokus auf die Personen verlassen wird. Wahrlich eine Perle in der Fantasy-Literatur.

George R.R. Martin – A Game of Thrones

Wir befinden uns Westeros, einem mittelalterlichen Fantasy-Setting. Das gewohnte Leben am Hof von Ned Stark wird durcheinandergeworfen, als der König Robert Baratheon, Neds alter Freund und Kriegsbruder, erscheint und ihn bittet, das zweitwichtigste Amt des Reiches zu bekleiden und des Königs Hand zu werden.

Schnell wird klar, dass die Aufgabe mit großen Gefahren verbunden ist und Westeros vieles, nur keine Heile Welt ist. Neds Vorgänger ist auf mysteriöse Weise verstorben und als Neds achtjähriger Sohn die Königin beim Ehebruch und Inzucht mit ihrem Bruder beobachtet, wird er von diesem kurzerhand aus dem Fenster gestoßen und in ein Koma versetzt.

Gleichzeitig trachtet Viserys Targaryen, der Sohn des letzten Königs, nach Rache und Rückehr aus dem Exil, um sein Haus gemeinsam mit seiner Schwester Daenerys wieder auf den Thron zu setzen.

Das Buch (bzw. die Buchreihe A Song of Ice and Fire) erschafft eine äußerst Glaubwürdige Welt aus Machtkampf und Intrige. Die üblichen Dogmen, dass die HaupprotagonistInnen überleben und das Gute gewinnt sind außer Kraft gesetzt und man weiß nie, was als nächstes passiert und ob der Lieblingscharakter es ins nächste Buch schafft.

Georg R.R. Martin bedient sich bei der Erzählweise einer genialen Methode. Es gibt keine Erzählstimme, die die Geschichte beschreibt, sondern jedes Kapitel wird aus Sicht eines Charakters geschildert. Das gibt genau diesen Personen eine extreme Charaktertiefe und lässt überdies die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, da alle ihre persönlichen Motive darstellen können.

Es lässt sich leider nicht leugnen, dass Westeros eine Männerwelt ist. Sie bekleiden die wichtigen Ämter, Regieren die Reiche, führen die Kriege. Mit Catelyn, Neds Frau, die in seiner Abwesenheit die Stricke im Norden zieht, Arya, Neds neunjährige Tochter, die lieber ein Junge wäre, fechten und sich behaupten lernt und Daenerys, die später den kompletten Osten aufwirbelt stehen den Männern sehr starke weibliche Erzählcharaktere gegenüber. Überdies bekommen Krüppel, Bastarde und Huren einflussreiche Positionen und verleihen der Geschichte noch mehr Tiefe.

Die Bücher aus der A Song of Ice and Fire sind längst Plichtlesestoff für alle Highfantasy Fans. Mit mittlerweile 5 Büchern zu je ca. 1000 Seiten ist jede Menge Matierial vorhanden. Wem die Zeit/Lust fehlt, sich da durchzukämpfen, kann auf die TV-Serie zurückgreifen, die mittlerweile 2 Staffeln (=2 Bücher) umfasst. Die extrem aufwändige HBO Serie wartet mit technisch perfekter Umsetzung und erstklassiger SchauspielerInnen auf. Sie hält sich (zumindest in der ersten Staffel) extrem nahe an die Vorlage und ist demnach auch eingefleischten Fans des Buches zu empfehlen.