Es war dunkel, als Gunther der Geduldige sein Bewusstsein wiedererlangte. Lediglich eine schwach leuchtende Kerze erhellte den Ort und brachte nur Silhouetten der Umgebung zum Vorschein. Eine bekannte Stimme sprach den Chaoschampion an: Helena die Erbarmungslose, Ghunthers ehemalige Befehlsführerin, die er glaubte, in der ersten Schlacht in der neuen Welt verloren zu haben. „Gunther, ergebener Diener, erzählt, was euch wiederfahren ist“. Gunther gehorchte.
Schlacht 2: Mit Chaos gegen HochelfInnen und SöldnerInnen
Unsere KundschafterInnen brachten uns in eine vorteilhafte Position. Die gegnerischen Truppen sammelten sich über das auserkorene Schlachtfeld verstreut, während unsere Allianz aus Zwergen und Chaosstreitmächten ihnen eine Falle stellten. Wir warteten hinter einem Wachturm und verweigerten die linke Flanke.
Doch dann verließ uns das Schlachtenglück. Die erste Zwergenkanone legte an und zerberstete in einem ohrenbeteubenden Knall, was die Besatzung der beiden Kriegsmaschinen daneben in Deckung zwang. Unsere Stellung war verraten und unsere FeindInnen marschierten uns entgegen. Ihre Kriegsmaschinen trafen wesentlich besser und töteten einige unserer KriegerInnen.
Wir ließen uns davon nicht einschüchtern und marschierten an der linken Flanke vor. Rechts warteten wir auf Kontermöglichkeiten. Nun legte die zweite Zwergenkanone an und tat es der ersten gleich. Im Gegenzug wurden sowohl Grollschleuder als auch Orgelkanone durch die gegnerische Artillerie ausgeschaltet. Ebenfalls wurden einige BarbarInnen von einem fliegenden heißen Suppentopf kampfunfähig gemacht.
Nun starteten Die Angriffe. Die BarbarInnen auf der rechten Flanke holten sich eine Einheit Plänkler und rasten weiter in die Pikeniere. Links überrannten die Zwergen-Grenzläufer eine Einheit Bogenschützen und stürmten direkt weiter in dezimierte Schwertmeister. Es sah vielversprechend aus.
Doch dann kamen die Gegenmaßnahmen. Rechts wurden die BarbarInnen im Rücken von weißen Löwen angegriffen und komplett ausgelöscht. Das Suppenkatapult legte auf die anderen BarbarInnen an, doch der Wind verzog das heiße Gebräu direkt auf die Zwerge im Nahkampf mit den Schwertmeistern und verbrühte einige davon. Der Rest wurde von den Elfen erschlagen und verjagt, was die Flanke der BarbarInnen öffnete. Sie starben zu Scharen, blieben aber Standhaft.
Die komplette rechte Flanke war verloren. Auch die Zwerge sahen das so und nahmen ihre kurzen Beine in die Hand. Links war noch nicht alles verloren. Ich führte meine KriegerInnen in die Elfenflanke und forderte den Armeestandartenträger zum direkten Kampf. Ein mächtiges Duell entfachte, das niemand für sich entscheiden konnte. Dann kam der Konter. Söldnerhelebardiere und Elfenspeerträger kamen ihren schwindenden Freunden zu Hilfe. Dem Ansturm konnten wir nicht standhalten. Das letzte, woran ich mich erinnere ist, als wir uns zur Flucht entschieden und unsere Feinde uns gnadenlose niedermähten.
Wie habt ihr mich gefunden? Wo sind die anderen? Und wie habt ihr überlebt?
Helena trat ins Kerzenlicht und zeigte ihre Eckzähne. „Wer sagt, dass ich überlebt habe?“, sagte die frisch auferstandene Vampirin mit ruhiger Stimme, „Und ebensowenig lebendig seid ihr. Aber keine Sorge, ihr werdet mir auch im Tod gut dienen“.