Es herrscht Anspannung in der Galaxie. Zahlreiche Menschen- und Alien-Völker versuchen ihr Territorium auszuweiten und ihren Einfluss zu vergrößern. Nicht alle können oder wollen dies konfliktfrei tun …
Eclipse ist ein komplexes Weltraum-Strategiespiel. Die anfangs unbekannte Galaxie muss erforscht, das eigene Territorium vergrößert und gegnerische Fraktionen im Zaum gehalten werden.
Es stehen Sechs Alienvölker zur Auswahl, die sich jeweils durch mehr oder weniger kleinen Regeln unterscheiden (Starttechnologien, Startschiffe, Sonderfähigkeiten). Weiters befindet sich auf der Rückseite jedes Spielbogens das Standard-Menschenvolk als Alternative. Die Galaxie besteht aus Hexfeldern die jeweils Planeten beinhalten. Zu Spielstart wird das Galaktische Zentrum offen aufgelegt und in jeweils einem Feld Abstand die Heimatplaneten der SpielerInnen (möglichst gleich verteilt). Der Rest muss erst erkundet werden.
Abwechselnd führen die SpielerInnen je eine Aktion durch. Dabei stehen immer sechs Möglichkeiten zur Auswahl: Ein neues Feld erkunden, Einflussmarker (um)verteilen, bauen, bewegen, eine ausliegende Technologie erforschen und Schiffe upgraden. Hier kommt die größte Stärke des Spiels zum tragen – das Ressourcenmanagement. Man hat eine limitierte Anzahl an Einflussmarkern. Für jede Aktion setzt man einen solchen ein, gleichzeitig verbrauchen besetzte Planeten diese Marker. Jeder eingesetzte Marker kostet am Ende der Runde Ressourcen, welche man über besetzte Planeten wieder hereinbekommt. Dementsprechend muss man haushalten, um nicht am Ende Bankrott zu gehen und Planeten zu verlieren (bzw. will man ebendieses manchmal sogar erreichen). Wer als erstes passt ist für die nächste Runde StartspielerIn.
Ebenfalls eine große Stärke ist das Kampfsystem – besser gesagt, die Schiffs-Upgrade-Mechanik. Im Grunde haben alle Völker die gleichen (oder zumindest ähnliche) Ausgangslagen: drei verschiedene Schiffstypen in drei verschiedenen Größen. Zu Start des Spiels sind diese gleichwertig. Man kann aber Bauteile erforschen und sie dann individuell gestalten. Hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Die Möglichkeiten reichen von kleinen Kamikazeschiffen, die zu Kampfstarkt Raketensalven abfeuern über große Schiffe mit viel Einsteckpotential bis hin zu Glas-Kanonen, die auf 2+ ganze Flotten ausschalten, aber beim kleinsten Kratzer zerstört sind.
Wie gewinnt man nun bei Eclipse? Hier gibt nicht eine Strategie, sondern gleich viele. Im Wesentlichen geht es darum, Siegespunkte zu sammeln. Diese erlangt man unter anderem über Besetzen von Planeten, Kämpfe austragen, Diplomatische Beziehungen und das Finden von Siegespunkten bei Erkundungen. Wer nach der neunten Runde die meisten Punkte hält gewinnt.
Fazit: Eclipse ist ein sehr vielseitiges Weltraumstrategiespiel. Durch die 7 (mit Erweiterung 11) verschiedenen Völker und die dynamische Weltraumerforschung wird es nicht schnell langweilig und kein Spiel gleicht dem anderen. Ebenfalls ist es eines der wenigen Brettspiele, die wirklich von erhöhter Anzahl der SpielerInnen profitiert (wobei man dann schon 5-7 Stunden einplanen muss, insbesondere wenn Neulinge dabei sind).
Kleinere Rückschläge erleidet das Spiel durch den Glücksfaktor. Wer zu Spielbeginn nur schlechte Planeten findet, kommt unverschuldet sehr schnell in Ressourcenmangel. Die aus Kämpfen resultierenden Siegespunkte richten sich nicht nach Kampferfolg, sondern werden zufällig gezogen (auch wenn man verliert). Wer besser/mehr kämpft hat zwar häufiger die Chance die begehrten 4er Plättchen zu ziehen, diese sind aber meist ab Runde 5 vergriffen (und man hat insgesamt nur 3-5 Slots für Kampfsiegespunkteplättchen).
In Summe ist Eclipse ein äußerst gelungenes Spiel und allen Fans von komplexen, abendfüllenden Strategiespielen wärmstens zu empfehlen