Es fing alles vor einem Monat an. Sylvia hatte Geburtstag und als Geschenk stellte ich ihr einen günstigen Plattenspieler und zwei Platten in die damals noch leere Wohnung.
Die Freude war sehr groß und wir hörten die Leonard Cohen Platte auf und ab. Allerdings schafften wir es nicht, die Björk Platte einwandfrei zum Laufen zu bringen. Sie sprang immer nach vor und aus Angst, die Platte zu zerstören, ließen wir sie außen vor, bis ich mir die Ursache näher anschauen konnte.
Letzte Woche gönnten wir uns dann eine Reihe weiterer Platten. Als auch die Queen Platte zweimal sprang, beschloss ich, mich dessen endlich anzunehmen. Ich sah, dass der Plattentisch stark wankte. Es gab keine Einstellungsmöglichkeiten für Gewicht auf den Nadelarm und auch sonst waren die Möglichkeiten der „Reparatur“ eingeschränkt. Letzendlich brachte mich die eine vorhandene Amazon Bewertung zum Entschluss: Das Gerät muss ausgetauscht werden! Roadstar TT-380 BT-T Retro Plattenspieler – Finger weg von dem Gerät.
Zu dem Zeitpunkt kamen Erinnerungen an meinen letzten Fall von Produktreklamation hoch. Auch die zwei Wochen freiwilliger bedingungsloser Umtauschdauer im Saturn war bereits abgelaufen. Ich hatte keinen Anspruch auf Umtausch auf ein besseres Gerät, sondern könnte mit Austausch des Gerätes auf ein gleiches, das vielleicht weniger schwankt abgespeist werden.
Da musste ich nun durch. Nach etwa 20 Minuten Wartezeit plus 2 Minuten am Serviceschalter war mein Akt abgeschlossen und ich hatte das Rückgeld in der Hand (in Form eines Dokuments, mit dem ich das Geld an der Kassa abholen könnte). So kann KundInnenservice auch aussehen!
Also ab in die Plattenspielerabteilung, wo ich diesmal beschloss, mich beraten zu lassen. Schnell war die Marke klar: Pro-Ject. Ich nahm das etwas fortgeschrittene Modell, das Dank Ausstellungs-Ware 30€ günstiger war, aber dennoch das Dreifache des Ursprungsmodelles kostete. Für meine alte iPod-BoxiPod-BoxiPod-Box packte ich noch einen Vorverstärker ein, die Warnungen des Beraters ignorierend, dass die Soundqualität nicht gut sein würde.
Zu dem Problem drang ich gar nicht erst vor, weil die Box ein derart starkes Hintergrundbrummen aufwies, das jeglichen Musikgenuss verhinderte. Internetrecherche identifizierte das Problem als Erdschleife und nach nur wenigen Stunden weiterer Recherche dachte ich, dem mit einer DI-Box entgegenwirken zu können. Doch selbst das Top-Produkt um 95€ half hier nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben jetzt eine High-Tech Anlage bestehend aus Plattenspieler, Verstärker und zweier Boxen. Auch hier wurden wir beim Saturn sehr gut beraten und bekamen abermals vergünstigte (nicht zu verwechseln mit billiger) Hardware.
Willkommen im Club der Vinylliebhaber!